Binzen Disziplin, Respekt, Konzentration

Ines Bode

Sport: Budo-Club Binzen blickt auf die vergangenen 50 Jahre zurück / Jubiläumsfeierlichkeiten verschoben

Vor 50 Jahren gründete sich der „Budo-Club Binzen“, und im Sommer bestand die Hoffnung, das Jubiläum im Herbst würdigen zu können. Der Plan ging jedoch nicht auf, „wir müssen das Ereignis leider verschieben“, hieß es bei einem Treffen von Vorstandsmitgliedern in Tannenkirch.

Von Ines Bode

Binzen. Die neuen Pläne sehen vor, im Jahr 2026 das 55-jährige Bestehen zu feiern, teilen Sabine Engelhardt als Vorsitzende, Karl-Heinz Sterzel als Gründungsmitglied, Bernhard Gresslin (40 Jahre aktiv) und Julia Spingies als neue Pressewartin mit.

Fest stehe bereits, dass man Gäste seitens des Budosports, die örtliche Prominenz und die Öffentlichkeit einlädt und in der Halle Vorführungen aller Abteilungen bietet. Was dieses Jahr laut Gresslin noch denkbar wäre, sei eine außerordentliche Weihnachtsfeier der Mitglieder.

Überschaubar lautet auch das Stichwort für die Gründung selbst: Mit einem Freund habe er 1971 in Holzen den Budo-Club mit Ausrichtung „Jiu Jitsu“ gegründet, „und zwar am 1. April“, lacht Sterzel. Nur ein Jahr später versuchten sich 20 Anhänger in der „sanften Kampfsporttechnik“ Jiu Jitsu.

1974 ging es nach Binzen, der neuen größeren Halle wegen. Wichtig war dem damaligen Bürgermeister Fritz Schweigler die offizielle Vereinsgründung, so Sterzel. 1976 kam Taekwondo hinzu, und ab 1978 gehört der Jiu Jitsu-Bereich zum Deutschen Judo-Bund. 1989 folgte Takeda-Budo, indes sich 1995 Jiu-Jitsu auflöste.

Fitness und Verteidigung stehen im Vordergrund

Mit Budo-Fit gab es ab 2013 wieder eine dritte Abteilung. Engelhardt betont, man verfolge nicht den härteren Weg der Wettkämpfe. Vielmehr gehe es um Verteidigung und Fitness. Bei Budo-Fit stehe gar das Fithalten im Fokus. Gleichwohl sorgte der Verein international für Furore. Kontakt hielt man zur Budo-Akademie Europa mit Sitz in Flensburg. Die Abteilung Takeda Ryu ist Mitglied in der Internationalen Gesellschaft für Takeda-Budo mit Sitz in Wien. Oft zeigten Verantwortliche in Binzen Präsenz. Sportler vieler Nationen nahmen an Lehrgängen in der Halle teil.

Seit dem Tod des „Motors“ Markus Rockenbach 2018, der ein großes Loch riss, ruht Takeda Ryu. Aktuell sehe es jedoch ganz nach einem neuen Trainer aus, freut sich der Vorstand. In dieser Disziplin, laut Gresslin eine „höchst anspruchsvolle“, bestand ebenfalls eine gute Jugendarbeit. Die Nachwuchspflege sei immer Thema gewesen.

Verdient gemacht habe sich Gerhard Hanemann (Ötlingen), der in den 80er-Jahren um die 45 Zöglinge um sich scharte. Engagiertes Training und Gürtelprüfungen standen an, und mit 50 Kindern ging es sogar ins Zeltlager, schmunzelt Engelhardt.

Sie war zehn Jahre Jugendleiterin, und steht seit acht Jahren als erste Frau an der Spitze. Es gehe familiär zu, sagt sie, die von „ihren Kindern“ spricht. Schön sei, zu verfolgen, wie aus dem Zappelphilipp ein echter Sportler werde, der Disziplin, Respekt und Konzentration gelernt habe. Und andersrum werden stille Kinder selbstbewusster. „Eltern sind sehr dankbar.“

Ein Highlight und bis heute unvergessen sind die Jahresfeiern. Ab Mitte der 70er gut 30 Jahre praktiziert, strömte das ganze Umland inklusive Lörrach zu den berühmt-berüchtigten Abenden mit amüsanter Unterhaltung und Band nach Binzen. „Ruck-zuck waren die Karten stets weg.“ Der Dank im Jubiläumsjahr gilt allen Mitstreitern sowie der Gemeinde. Die Vorsitzende schätzt die Unterstützung, den guten Draht, der selbst in Corona-Zeiten bestens funktionierte.

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