Binzen Ein Faible für Männerstimmen

Alexandra Günzschel
Auf der Suche nach neuen Mitstreitern für den Männergesangverein „Eintracht“ Binzen sind der Vorsitzende Rolf Itzin und die noch neue Dirigentin Ibolya Barla. Foto: Alexandra Günzschel

Singen: Männergesangverein „Eintracht“ Binzen hat wieder große Pläne. Traditionelles und Modernes.

Binzen - Es sollte eigentlich nur eine Zwischenlösung sein: Doch der Männergesangverein „Eintracht“ Binzen und die Musikprofessorin Ibolya Barla haben sich offenbar gesucht und gefunden. Seit dem Herbst dirigiert Barla, die eigentlich nur einspringen sollte, den 35 Sänger starken Chor offiziell. Und schon jetzt wird fleißig geübt fürs nächste Jahreskonzert – im April 2020.

„Ich konnte nicht widerstehen“, gesteht die gut beschäftigte Dirigentin, die mit bald 70 Jahren eigentlich kürzer treten wollte. Früher leitete sie bis zu sieben Chöre gleichzeitig, jetzt sind es wieder fünf.

Es war auch ihr Faible für Männerchöre, der sie zu diesem Schritt bewogen hat. Denn die werden bekanntlich seltener und Barla mag den Klang, wie sie sagt. Die „Eintracht“ ist jetzt ihr einziger Männerchor, andere Gesangvereine wurden über die Jahre zu gemischten Chören, auch um zu überleben.

Die Ungarin kam in den 80er-Jahren nach Deutschland, musste erst einmal die Sprache lernen und entdeckte dann für sich die Gesangvereine als faszinierendes Betätigungsfeld. In die professionelle Musik fand Barla, die früher mit einem Madrigalchor weltweit Auftritte hatte, nicht mehr zurück.

Der Binzener Chor konnte ganz wesentlich davon profitieren, dass Barla die Leitung des Fischinger Chors aufgegeben hat, der nun ruht. Sechs Sänger fanden von dort den Weg nach Binzen, einer von ihnen, Hans Märklin, war es auch, der die Dirigentin bat einzuspringen, als die Binzener ohne Leitung dastanden. Barla wollte den „renommierten Chor mit starker Vergangenheit“ nicht hängen lassen und sagte zu. Das war im November 2017, bis zum Jahreskonzert im Mai 2018 wollte sie eigentlich nur bleiben, dann noch bis zur Sommerpause – schließlich blieb sie ganz.

Über den langjährigen früheren Dirigenten Ludwig Streit, ein Freund der Familie, war Barla dem Binzener Chor ohnehin schon lange verbunden. Auch als Dirigentin wurde sie von den Binzenern schon einmal angefragt, nachdem Dirigent Alejandro Prieto vor fünf Jahren gestorben war. Doch damals war sie noch zu beschäftigt.

Das Jahreskonzert 2020 schon fest im Blick

Jetzt haben Ibolya Barla und die „Eintracht“ also doch noch zusammengefunden. Und gemeinsam arbeitet man schon am nächsten Großprojekt, dem Jahreskonzert 2020. „Dieses Jahr wollen wir uns erst einmal konsolidieren“, sagt Rolf Itzin, Vorsitzender des Binzener Gesangvereins. Denn lange Zeit war nicht klar, wie es weitergeht.

„Alt und Neu“ lautet der Arbeitstitel für das Jahreskonzert 2020, eine Mischung aus traditioneller Männerchorliteratur und moderneren Stücken soll es werden. „Das eine tun, das andere nicht lassen“, bringt Itzin das Konzept auf den Punkt, mit dem ein breiteres Publikum erreicht werden soll.

„Die schönsten Männerchorlieder, die es gibt“, habe sie ausgewählt, schwärmt Barla. Als Beispiele nennt sie „Still wie die Nacht“ von Carl Bohm oder „Das deutsche Lied“ von Carl Attenhofer. Für den zweiten, modernen Teil stehen zum Beispiel „Fürstenfeld“ der Gruppe „S.T.S.“ oder „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Film „Das Dschungelbuch“ auf dem Programm. Zu „Always look on the bright Side of Life“ soll sogar ein bisschen getanzt werden. Ein Trio mit Klavier, Kontrabass und Schlagzeug wird den Chor begleiten. Als Solistin hat Claudia Pfeifer zugesagt.

Projektsänger können jetzt einsteigen

Für dieses Konzert am 25. April 2020 werden Projektsänger gesucht, die jetzt noch problemlos einsteigen können. Die Projektsänger verpflichten sich zu nichts, sollten aber regelmäßig zu den Proben kommen, die immer montags ab 20 Uhr im Rathaussaal Binzen stattfinden.  Weitere Informationen können auf der Homepage nachgelesen werden unter: www.eintracht-binzen.com.

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