Binzen - Zu einem kulturellen Abend unter dem Leitgedanken „Begegnungen: Flucht, Vertreibung und Ankommen“ hatten der Helferkreis Binzen und die Flüchtlingshilfe Kandern am vergangenen Freitagabend in den Rathaussaal eingeladen.
Integration: Helferkreis und Flüchtlingshilfe veranstaltetet einen kulturellen Abend
Binzen - Zu einem kulturellen Abend unter dem Leitgedanken „Begegnungen: Flucht, Vertreibung und Ankommen“ hatten der Helferkreis Binzen und die Flüchtlingshilfe Kandern am vergangenen Freitagabend in den Rathaussaal eingeladen.
Geflüchtete und Helfer drückten in Wort, Bild und Musik ihre Erfahrungen, Gefühle und Gedanken aus. Rund 70 Personen waren zur Veranstaltung gekommen. Die Anregung zu diesem Abend kam Anfang des Jahres und ist Teil eines Projekts der Flüchtlingshilfe Kandern. Das Programm wurde im Frühjahr bereits in Kandern, Lörrach und Schliengen im Rahmen von Kulturabenden dargeboten. Die Veranstaltung wurde nun ein viertes Mal neu aufgelegt und durch Beiträge aus Binzen ergänzt.
Raus aus der Anonymität
Norbert Hagemann von der Kanderner Flüchtlingshilfe erläuterte die Beweggründe und Anliegen, die mit dem Projekt verknüpft sind: Am Anfang habe man die Aufgabe darin gesehen, den Geflüchteten zu zeigen, wie man in der Gesellschaft hierzulande zurechtkommt. Doch nun sei der nächste Schritt, die Geflüchteten aus der Anonymität herauszuholen. „Erst dann können wir den Geflüchteten auf Augenhöhe begegnen, und das ist eine Voraussetzung für Integration“, sagte Hagemann.
Umrahmt wurde die Veranstaltung mit einer Auswahl an ausgestellten Bildern des verstorbenen syrischen Künstlers Mahmoud Alkouza, einst Mitglied der Künstlervereinigung Homs. Diese hatte Alkouza in der Zeit nach der Flucht und seiner Ankunft in Binzen gemalt. Sein Sohn Ahmed Alkouza stellte die Bilder vor, in denen die Geschichte, Kultur und das Leben in Damaskus, sowie der Verlust und Leid thematisiert werden.
Bedeutendes Treffen
Besonders eindrücklich waren auch die Schilderungen von Bayan Alhousein, die aus ihrem Buch über ihre Erinnerungen und Fluchterlebnisse vorlas. Sara Al Zoubi hielt ihre Gedanken, Dankbarkeit und Hoffnung auf die Zukunft in Versen fest. Klaus Koska rezitierte die Ballade „Was keiner wagt“ von Konstantin Wecker. Die Wortbeiträge wechselten sich mit musikalischen Stücken ab, wobei Christine Braun an der Querflöte instrumentale Kompositionen zu Gehör brachte. Das Duo Samano Altahir und Anna Gehlhaar interpretierten internationales Liedgut in verschiedenen Sprachen.
„Der Abend hat mich sehr bewegt“, dankte Ina Koska seitens des Helferkreises Binzen allen Beteiligten. Ziel der Initiatoren war es, ein nachdenkliches, erinnerungswürdiges Zusammentreffen zu gestalten. „Das haben Sie erreicht“, meinte Bürgermeister Andreas Schneucker bei der Verabschiedung. Er nutzte den Anlass, um sich auch im Namen des Kanderner Bürgermeisters Christian Renkert nochmals bei den Aktiven der Helferkreise zu bedanken. „Ohne diese Arbeit wäre es nicht möglich gewesen, eine solche Integrationsleistung zu erbringen“, sagte er rückblickend auf die Ankunft der Flüchtlinge, die der Gemeinde zur Anschlussunterbringung zugewiesen worden waren.