Binzen Eine Binzener Institution tritt ab

Weiler Zeitung
Friedrich Loh Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Nach 34 Jahren im Gemeinderat kandidiert Friedrich Loh nicht mehr

Von Tim Nagengast

Binzen. Den Vorsitz des Gemeindewahlausschusses übernimmt er noch, doch dann ist Schluss: Friedrich Loh (CDU), dienstältestes Ratsmitglied in Binzen, wird sich zur Kommunalwahl Ende Mai nicht mehr aufstellen lassen. Nach 34-jähriger Ratstätigkeit „ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Aufhören gekommen“, sagt Loh im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mit ihm geht eine Institution in den „Ratsruhestand“, ist der pensionierte Bundesgrenzschutzbeamte (zuletzt als Polizeihauptkommissar Personalratsvorsitzender für den Bereich Konstanz bis Kehl) doch auch schon seit 24 Jahren Bürgermeisterstellvertreter in jenem Dorf, das ihm und seiner Familie 1976 zur Heimat wurde.

„Ich bin, gelinde gesagt, der letzte Dinosaurier aus Bürgermeister Schweiglers Zeiten“, sagt Friedrich Loh mit dem ihm eigenen, feinen Humor.

Überall dabei, bescheiden, zurückhaltend und tadellos im Auftreten: So kennen die Binzener den „Loh Fritz“, der rasch zu einem der Ihren wurde, als es die Familie aus beruflichen Gründen ins Dreiländereck zog. Nach vier Jahren in Binzen saß der aus dem Raum Bayreuth stammende Oberfranke nämlich schon im Gemeinderat. „Mir war von Anfang an klar, dass ich in Binzen nicht nur mitwohnen, sondern mitmachen und etwas bewegen wollte. Das kann man am besten über die Vereine oder über den Gemeinderat. So kommt man als Neubürger auch gut rein“, erzählt der 71-Jährige rückblickend.

Seit 1980 nun engagiert er sich unverdrossen im Gemeinderat und hält dem bereits dritten Rathauschef in Folge den Rücken frei. Friedrich Loh nimmt zum Beispiel die Geburtstagsbesuche im Namen der Gemeinde wahr, überbringt auch die Jubilarsgrüße und besucht etliche Versammlungen von Vereinen, spricht Grußworte und nimmt Anregungen entgegen. Und wenn in Binzen irgendwo sonst eine Veranstaltung ist: Fritz Loh ist dabei. Wenn nicht an vorderer Front, dann doch zumindest oft als Gast. „Das ist doch selbstverständlich“, findet der scheidende Bürgermeisterstellvertreter.

„Jetzt aber sollen die Jungen ran“, sagt Friedrich Loh mit Blick auf die kommenden Kommunalwahlen. Zwar sei er selbst gesund und fühle sich fit, „doch ich bin bald 72. Da darf man doch mal ans Kürzertreten denken.“

Am gesellschaftlichen Leben des Dorfes möchte Fritz Loh gemeinsam mit seiner Frau Ursel weiterhin rege teilnehmen. Und auch sonst wird dem baldigen „Bürgermeisterstellvertreter a.D.“ sicher nicht langweilig werden. Neben der Arbeit in Haus und Garten kümmert sich Loh um die Bienenstöcke bei der Gärtnerei Berg. „Und überhaupt: Mein großes Hobby ist die Familie“, sagt Loh, der neben seinen eigenen drei Kindern mittlerweile fünf Enkel hat.

Eines hat sich Friedrich Loh übrigens auch nach bald 40 Jahren im Markgräflerland bewahrt: seinen markanten, oberfränkischen Zungenschlag mit dem typischen, gerollten „R“.

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