Binzen Eine „Marke Binzen“ etablieren

Alexandra Günzschel
Ein Ärgernis für die Landwirte: Oft parken Unbefugte am Rand von landwirtschaftlichen Wegen. Foto: Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Landbewirtschafter präsentieren ihr Zukunft skonzept. Viele Herausforderungen.

Binzen - Die Landbewirtschafter aus Binzen wollen für den sich abzeichnenden Strukturwandel gerüstet sein. Um gemeinsam eine Zukunftsvision zu entwickeln, haben sie sich schon einige Male getroffen. Jetzt wurden die Ergebnisse aus diesen Gesprächen im Gemeinderat vorgestellt.

Rund 20 Familien aus Binzen, die ihren Lebensunterhalt komplett oder teilweise durch die Landwirtschaft verdienen, treffen sich inzwischen regelmäßig. Über die ersten Erkenntnisse und die weiteren Pläne informierte in der öffentlichen Ratssitzung am Donnerstag Stefan Schweigler.

Die Zielsetzung

Primär geht es darum, konkurrenzfähig zu bleiben, um die Tradition der Landwirtschaft im Dorf lebendig zu halten. Deshalb soll die Wertschätzung der Bevölkerung für hochwertige Lebensmittel aus der Region nach Möglichkeit erhöht werden. Von Verwaltungsseite erwarten die Landbewirtschafter Mithilfe für eine funktionierende Infrastruktur.

Im Gegenzug wollen sie mit einer vielseitigen Landwirtschaft zur Artenvielfalt beitragen und sich für Extremwetterereignisse in Folge des Klimawandels wappnen. Angestrebte Ziele sind eine abwechslungsreiche reizvolle Landschaft mit Erholungswert, der Erhalt von Produktionsflächen, aber auch weniger Umweltschäden durch vorbeugende Maßnahmen.

Die Herausforderung

Dabei haben die Landbewirtschafter Herausforderungen zu meistern. Denn das Durchschnittsalter unter ihnen ist hoch, so dass viele in den kommenden Jahren aufhören werden. Es steht daher zu befürchten, dass einige Flächen bald nicht mehr bewirtschaftet werden können. Ein gezieltes Flächenmanagement soll für eine sinnvolle Weiternutzung, etwa durch Umweltverbände, sorgen.

Die Probleme

Schon jetzt werden die landwirtschaftlichen Flächen in Binzen offenbar rege als Naherholungsgebiet genutzt. Das bringt Probleme mit sich. Schweigler sprach von wildem Parken und viel Verkehr auf Straßen, die eigentlich der Landwirtschaft vorbehalten sind. Hinzu kämen illegale Müllentsorgung, viel Hundekot sowie Spaziergänger, die sich auf den Feldern einfach selbst bedienten. Diesen Missbrauch gelte es zu verhindern.

Die Landbewirtschafter schlagen deshalb gute offizielle Parkplätze, eine bessere Beschilderung sowie Kontrollen vor. Auch einen gut ausgeschilderten Landschaftspfad halten sie für sinnvoll.

Die Selbstvermarktung

Zu guter Letzt geht es auch um Selbstvermarktung. Die Landbewirtschafter wollen eine „Marke Binzen“ etablieren. Mit Hoffesten und anderen Veranstaltungen wollen die Winzer, Landwirte, Brennereien und Marktbeschicker verstärkt auf ihre regionalen Produkte aufmerksam machen. Ideen hierfür sind ein Einkaufsführer, generell mehr Öffentlichkeit, Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, Verlinkungen der Betriebe auf der Homepage der Gemeinde Binzen sowie mehr gemeinsame Veranstaltungen.

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