Als Sachverständiger für Gebäudebewertung war zur öffentlichen Sitzung Peter Erhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Haltingen-Weil, eingeladen. Erhardt kam nach der Begutachtung der Immobilie nach äußerem Augenschein auf einen Wert zwischen 480 000 bis 520 000 Euro. Er betonte jedoch, dass der Wert nicht identisch mit dem Preis sein müsse. Der überhitzte Immobilienmarkt sorge hier für Aufschläge. Der Kaufpreis liege am oberen Rand der Spanne des Angemessenen, wie es Bürgermeister Andreas Schneucker ausdrückte. Die Ausübung eines „preislimitierten Vorkaufsrechts“ wäre denkbar, könne aber zum Rücktritt des Verkäufers führen und für die Gemeinde mit weiteren Kosten verbunden sein.
Als Restnutzungsdauer des Gebäudes mit drei Etagen hielt der Sachverständige 30 Jahre für realistisch. Zwei Wohnungen stehen derzeit leer. Erhardt spricht von einem gewissen Sanierungsbedarf. Als minimalen Betrag dafür setzte er 100 000 Euro an. Bei einer „Low-Budget-Sanierung“ soll es nach Möglichkeit auch bleiben, so dass die Wohnung später für etwa acht Euro pro Quadratmeter vermietet werden kann. Ausgegangen wird von einer Rendite für die Gemeinde von 2,5 bis 2,8 Prozent.