Binzen Jubiläumswanderung des GVV

Christoph Schennen
Fast ausschliesslich über befestige Wege ging es von einem Ort zum anderen. Foto: Christoph Schennen

50 Jahre Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal 

Mehr als 100 Bürger haben am Sonntag an der Wanderung anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal“ teilgenommen.

Von Christoph Schennen

Binzen. Die Wanderung begann am Morgen vor der Reblandhalle in Eimeldingen mit 35 Personen, führte dann nach Fischingen, Schallbach, Wittlingen und Rümmingen und endete am Abend im Rathaushof in Binzen. Einige Zeit mitgewandert sind auch die Bundestagsabgeordneten Diana Stöcker (CDU) und Christoph Hoffmann (FDP).

Zahlreiche Redner erinnerten in ihren Ansprachen an die Anfänge des Gemeindeverwaltungsverbands. Ausgangspunkt von Veränderungen der damaligen Verwaltungsstruktur war eine Verwaltungsreform in den 1960er-Jahren, die durch das „Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden“ (1967) eingeleitet wurde, wie Kreisarchivar Oliver Uthe anfangs erläuterte. Ein Verwaltungsraum musste mindestens 5000 Einwohner haben, lautete die Vorgabe der Landesregierung. Wollbach wurde Teil von Kandern.

Fritz Schweigler, damals Bürgermeister von Binzen, und Robert Götzmann, damals junger Bürgermeister von Eimeldingen, kamen überein, mit ihren Gemeinden und vier weiteren Orten einen Gemeindeverwaltungsverband (GVV) zu gründen. Möglich wäre auch die Gründung einer „Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft“ (VVG) gewesen. Inzlingen beispielsweise bildet mit Lörrach eine solche VVG.

Ursprünglich war geplant, noch mehr Gemeinden in den GVV einzugliedern; Wollbach aber war unentschieden und wurde 1974 ein Stadtteil Kanderns, Märkt und Haltingen wurden 1975 nach Weil am Rhein eingemeindet, Ötlingen bereits 1971.

Horst Rösch, 24 Jahre Mitglied in der Verbandsversammlung des GVV Vorderes Kandertal, sagte in seiner Ansprache in Schallbach, alle Verbandsgemeinden hätten mit der Gründung des GVV einen „großen Wurf“ gemacht. „Sie konnten sich selbstständig im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten entwickeln.“

Verbandsbürgermeister Andreas Schneucker beschrieb am Abend die Auswirkungen der neuen Verwaltungsstruktur: „Finanz-, Personal- und Einwohnerwesen sowie zuletzt die Standesämter (2019) wurden im Verband zentralisiert und die Grundbuchämter am 1. Januar 1978 zusammengelegt.“ Die Verbandsverwaltung übernahm zudem die Arbeitsfelder Integration, Ehrenamt, EDV, bautechnische Betreuung und die Umsetzung der Corona-Verordnung. „Die restlichen kommunalen Aufgaben blieben bei den Gemeinden“, sagte Schneucker. Er betonte, dass Fachwissen immer wichtiger werde.

Geselligkeit im Mittelpunkt

Die Bürgermeister der einzelnen Orte, Oliver Friebolin (Eimeldingen), Axel Moick (Fischingen), Christian Iselin (Schallbach), Michael Herr (Wittlingen) und Daniela Meier (Rümmingen), verzichteten auf Kommentare zur Verwaltungsreform und beschränkten sich darauf, kurz ihren Heimatort vorzustellen. Ohnehin stand weniger Bildung und Information im Vordergrund, sondern vielmehr die Geselligkeit und die angenehme Wanderung entlang von Reben, Apfelplantagen und Maisfeldern bei milden Spätsommertemperaturen. Die Hefezöpfe, Äpfel und alkoholfreien Getränke waren umsonst, gegen den einen Euro für die Wurst, die es beim Dorfhock in Schallbach gab, hatte niemand etwas einzuwenden.

In Wittlingen wurden die Wanderer vom Musikverein Höllstein unterhalten, in Rümmingen sang Annika Tschöpe zu Gitarreklängen „Carry you home“ (Zara Larsson), „This town“ (Sasha Sloan) und ihre Eigenkomposition „Wieder Kind“. Verbandsbürgermeister Andreas Schneucker stellte in Binzen spontan mit Mechthilde Knöbel, Theo Fräulin und Christoph Herold (Akkordeon) ein musikalisches Trio zusammen, das „Bajazzo“ sang und das „Badner Lied“, das allerdings etwas umgetextet wurde. In Refrain heißt es dort: „Drum grüß’ ich dich, o Binzen mein, Du schönes Dorf im Land am Rhein, Land am Rhein.“

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