Binzen Fünf Kandidaten im Finale

Weiler Zeitung
Die Teilnehmer der zweiten Wettbewerbsrunde Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Wettbewerb: Ehrliche Jury statt Kandidaten-Bashing beim „Binzener Voice Contest“

Von Jutta Schütz

Am 15. Juli könnte es in Binzen im Foyer der Mehrzweckhalle heißen: „A Star is born“. Um den Sieg im Finale des „Binzener Voice Contests“ bewerben sich dann in einer letzten Audition die fünf Kandidaten, die bei der zweiten Ausscheidung Ende Juni weitergekommen sind und als Vorbereitung ein Vocal Coaching gewonnen haben. Die zweite Audition jedenfalls vor einem großen Publikum hatte es in sich.

Aussprache, Performance, Sound, Stimme, Intonation. Darbietung und Timing – all diese Fähigkeiten waren gefragt. Wobei sich die jungen Talente bei der Bewertung nicht „durchzittern“ mussten wie das bei Formaten wie DSDS der Fall ist. Beim Binzener Voice Contest gibt es kein Kandidaten-Bashing, sondern eine ehrliche Jury, die lobt und nicht kritisiert sondern lieber konstruktive Tipps gibt, wie man seine Performance noch verbessern kann.

Die Jury des Wettbewerbs, den der AK Jugend Binzen ins Leben gerufen hat, besteht nämlich aus Fachleuten. Anita Spieß gehört dazu, sie ist Musikerin und Gesangslehrerin. Dann sind da noch die Chorleiter Thomas Kaufmann und Heinz Breiniger. Sie alle hatten sich Bewertungsbögen zurecht gelegt, in die sauber das Pro und Kontra der Auftritte eingetragen wurde. „Schließlich wollten wir fair bewerten, das geht nur, wenn man sich Notizen zu den Kriterien macht, die man bei allen Sängerinnen und Sängern gleich ansetzen sollte“, so Anita Spieß. Eine wichtige Funktion hatte Techniker Christian Rützel, der am Mischpult die Playbacks einspielte.

Familie und Freunde als Fanclubs mitgebracht

Im Foyer wurden zunächst Stühle und nochmal Stühle herangeschleppt. Die Kandidaten hatten aus Familie und Freundeskreis ihre Fanclubs mitgebracht und die Zuhörerschaft fiel damit viel größer aus als erwartet. Entsprechend aber auch der Applaus – auch im Publikum war klar: Wer hier antritt, der kann auch was.

Julia Rützel aus Binzen etwa: Mit „Who knew“ von Pink legte die Jüngste der Kandidatinnen gleich eine überzeugende Vorstellung hin. Nervosität? Kein Thema. „Make you feel my Love“ von Adele – sicher nicht einfach zu singen, aber Lena Wilhelm aus Istein hatte für den Titel zweifelsfrei die richtige Stimme. Richtig pfiffig trat Laura Bucher aus Binzen auf – „Traum“ von Cro – „das passt super zu dir“, fanden auch die Jury-Mitglieder. Der Hahn im Korb unter den zehn Kandidaten war Felix Hofmann, ebenfalls aus Binzen: „Schon komisch, dass die Jungs immer erst wenn sie sechzehn sind, Rock und Metal für sich entdecken und vorher nicht als Solo-Sänger auftreten wollen“, kommentierte Moderatorin Christine Braun. Felix trat diesmal ohne „seine“ Gitarre auf und hatte sich „Musik sein“ von Wincent Weiß ausgesucht. Eine tolle Stimme hat auch Miriram Tschöpe aus Rümmingen – „All of me“ von John Legend passte, so die Jury, prima zu ihrem Vortrag. „Wie 13 hörst du dich überhaupt nicht an“, lobten denn auch die Musiker am Jurytisch. Das galt übrigens auch für Jana Braun. Mit „Believer“ von den Imagine Dragons konnte sie punkten.

Emilie Sandé ist eine Lieblingssängerin von Agnes Jurkschat aus Lörrach, „Read all about it“ war der Titel, den sie interpretierte. Katja Sütterlin aus Lörrach hatte „Dusk till dawn“ von Zayn feat. Zia für den Auftritt einstudiert – was beim Publikum echt gut ankam. Von Gianna Sternberger aus Rümmingen mit „Stay“ von Rihanna und bei Amanda Cefola aus Witttlingen mit „Runnin – loose it all“ von Beyonce waren die Profimusiker am Tisch nach den Darbietungen ziemlich „geflasht“. „Das war richtig klasse und wir müssen konstatieren, dass uns hier nicht mehr viel als Kommentar einfällt“, stellte Heinz Breininger fest.

Am Ende entschieden halbe Punkte vor dem Komma: Weiter sind Gianna Sternberger (15), Jana Braun (13), Agnes Jurkschat (14), Miriam Tschöpe (13) und Amanda Cefola (15). Ganz erstaunlich: Gianna ist eine Ausnahme – denn sie spielt weder ein Instrument und hatte auch noch nie Gesangsunterricht. „Wahnsinn, ein echtes Naturtalent“, staunte die Jury.

Die fünf ausgeschiedenen Mitstreiter, Julia Rützel (9), Lena Wilhelm (13), Laura Bucher (13), Felix Hofmann (13) und Katja Sütterlin (15) waren nicht böse. „Für uns gab es viele Tipps, es hat Spaß gemacht, das Publikum war mega und falls der Wettbewerb nächstes Jahr nochmal ausgerichtet wird, dann machen wir, wenn es irgendwie klappt, wieder mit“, war die übereinstimmende Meinung der vier Sängerinnen und von Felix.

Dem Gewinner des Finales winkt übrigens eine CD-Aufnahme im Wert von 500 Euro.

Weitere Informationen: Finale des „Binzener Voice Contests“ am Sonntag, 15. Juli, von 11 bis 12.30 Uhr im Foyer der Gemeindehalle Binzen.

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