Binzen Gemeinde lässt Lärmbelastung messen

Christoph Schennen
Ein Tempolimit an der A 98 bei Binzen ist laut Autobahn GmbH aktuell nicht zu erwarten. Foto: Daniel Hengst

Der Gemeinderat Binzen hat entschieden, ein Verkehrsplanungsbüro mit der Fortschreibung des Lärmaktionsplans zu beauftragen. Er hofft, dass der neue Plan die Behörden zu Schallschutzmaßnahmen zwingt.

Es gibt im Moment keine Möglichkeit der Gemeindeverwaltung, etwas gegen die Lärmbelastung durch die A 98 zu unternehmen. Das hat Bürgermeister Andreas Schneucker im Gemeinderat mitgeteilt.

Lärmgeplagte Anwohner können lediglich Lärmschutzfenster in ihr Haus einbauen. Diese können von der Autobahn GmbH mit bis zu 75 Prozent bezuschusst werden. Schneucker hofft jetzt darauf, dass sich durch die Fortschreibung des Lärmaktionsplans neue Fakten ergeben, die dazu führen, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Der Gemeinderat hat entschieden, ein Verkehrsplanungsbüro mit der Fortschreibung zu beauftragen. Schneucker präsentierte eine Tabelle, aus der hervorgeht, dass die Anzahl der Bürger, die einer Lautstärke bis 65 Dezibel ausgesetzt sind, zwischen von 2017 bis 2022 von 333 auf 1337 Bürger gestiegen ist.

Beschränkung des Tempos auf A 98 nicht möglich

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Binzener Abschnitt der A 98 kann nicht eingeführt werden, so die Autobahn GmbH. Sie komme erst in Betracht, „wenn der vom Straßenverkehr herrührende Beurteilungspegel an den betroffenen Wohngebäuden die Richtwerte von 70 db(A) tags und 60 db(A) nachts überschreitet“. Das sei nicht gegeben. Ein Tempolimit würde nach Einschätzung des Unternehmens Lärmreduzierungen ohnehin nur im nicht hörbaren Bereich erzielen. Für den Schwerlastverkehr gelte ohnehin eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern. Eine straßenverkehrliche Maßnahme muss laut Lärmschutzrichtlinien im Regelfall mindestens eine Pegelminderung um drei Dezibel bewirken. „Eine solche Reduzierung durch eine Geschwindigkeitsreduzierung kann nur bei Verkehrsmengen im hohen fünf- oder sechsstelligen Bereich – verbunden mit einem geringen Schwerlastanteil – erreicht werden.“ Die Gemeinde hat durch ein Büro ermitteln lassen, dass etwa 42 650 Fahrzeuge an einem Werktag über die A 98 bei Binzen fahren. Die Autobahn GmbH weist zudem darauf hin, dass der Einbau einer offenporigen Asphaltschicht aufgrund der Mehrkosten nicht in Frage komme.

Offenporige Asphaltschicht ist einfach zu teuer

Die Lärmreduzierung lasse sich günstiger durch eine passive Lärmsanierung (Schallschutzfenster) erzielen. Eine Lärmentlastung würde laut Autobahn GmbH erzielt durch eine Erhöhung der Lärmschutzwand. Das ist aber aus statischen Gründen nicht möglich. Falls der neue Lärmaktionsplan keine Maßnahmen rechtfertige, will sich Schneucker auf politischer Ebene für besseren Schallschutz einsetzen. Lörrach (Homburg-Siedlung) und Ötlingen seien auch vom Autobahnlärm betroffen.

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