Binzen „I-Tüpfelchen“ über das Jahr verteilt

Alexandra Günzschel

Interview: Vorsitzender Andreas Kalchschmidt über die Jubiläumsfeierlichkeiten des Musikvereins Binzen.

Binzen - Mit einem Kirchenkonzert ist der Musikverein Binzen erfolgreich ins Jubiläumsjahr anlässlich seines 150-jährigen Bestehens gestartet. Weitere Höhepunkte sollen über das Jahr verteilt folgen.

Andreas Kalchschmidt, Vorsitzender seit 1994, sprach mit Alexandra Günzschel über den geplanten Veranstaltungsreigen.

Frage: Herr Kalchschmidt, bedeutet so ein Jubiläumsjahr nicht sehr viel Stress für einen Verein?

Es ist sicherlich sehr viel Arbeit, aber wir haben uns schon vor drei Jahren im Vorstand Gedanken gemacht. Stress macht man sich selber. Wenn alles gut organisiert ist, geht es ganz locker.

Frage: Was haben Sie sich überlegt?

Sowohl zum 100-Jahre-Jubiläum als auch zum 125-Jahre-Jubiläum gab es ein großes Zelt und ein mehrtägiges Fest. Das wollten wir diesmal nicht. Wir haben uns überlegt, dass wir lieber kleine I-Tüpfelchen übers Jahr verteilt setzen wollen.

Am kommenden Sonntag (7. April) geht es über Mittag weiter mit einem Festakt für geladenen Gäste.

Frage: Finden solche Festakte nicht normalerweise am Freitagabend statt?

Wir wollten keinen typischen Festakt am Freitagabend, wo es oftmals ein bisschen steif zugeht. Geplant sind fünf kurz gehaltene Reden von mir, Landrätin Marion Dammann, Bürgermeister Andreas Schneucker, Gerd Bieber für die Vereine und Peter Hässler, dem Präsidenten des Alemannischen Musikverbands. Dazwischen werden wir zur Auflockerung fünf Musikstücke spielen. Darüber hinaus werden die neue Festschrift und eine Ausstellung über den Musikverein präsentiert.

Wir würden uns wünschen, dass viele Gäste der Einladung folgen und dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie die Arbeit des Musikvereins unterstützen. Schließlich ist jedes Konzert von uns ein Geschenk an die Bevölkerung.

Frage: Was gibt es in der Ausstellung zu sehen?

Wir haben Bildwände zur Geschichte des Vereins erstellt. Außerdem haben wir alte Uniformen, Requisiten, Fanfaren und ein Wappentuch zusammengetragen. Die Ausstellung hat sehr viel Arbeit gemacht. Sie soll im Laufe des Jahres noch öfter gezeigt werden.

Frage: Wo wird die Ausstellung noch zu sehen sein?

Zum Beispiel beim Hoffest auf dem Weingut Schweigler am 5. Mai, aber auch bei unserem Tag der Blasmusik am 15. September, dem eigentlichen Fest für die Bevölkerung. Gastvereine werden dann für die musikalische Unterhaltung sorgen. Am Abend ist zum Beispiel ein Showact des Musikvereins Wollbach mit allem drum und dran vorgesehen.

Dieses Fest vom Musikverein soll, wie schon am Vorabend das „Theater uff de Gass“ von unserem Förderverein, im Rathaushof stattfinden. Zur Not können wir in die Halle ausweichen.

Wir hoffen auf eine schöne Veranstaltung, die vom Dorf auch angenommen wird.

Frage: Was ist noch geplant im Jubiläumsjahr?

Das Jugendorchester wird am 9. November wieder ein selbstständiges Konzert mit zehn Stücken geben.

Am 10. November sind wir dann Gastgeber für das Konzert „Stabat Mater“ der Chorgemeinschaft „Chorille“ und des Blasorchesters „Lure“ mit bis zu 120 Akteuren in der Laurentiuskirche.

Und zu unserer Jahresfeier am 21. Dezember wollen wir uns noch einen besonderen musikalischen Höhepunkt überlegen.

Frage: Sie haben auch federführend die Festschrift erstellt und bei Ihren Recherchen so einiges herausgefunden.

In den Nachkriegsjahren gab es zum Beispiel mal einen Musiker, der eine Abmahnung bekommen hat, weil er zu selten zur Probe erschienen war und auch nicht vorspielen wollte.

Und beim Jahreskonzert zu Silvester im Ochsensaal 1946 waren die Teilnehmer dazu aufgerufen, selbst Wein und ein Z’Nüni mitzubringen, da pro Person nur ein Viertele ausgeschenkt werden konnte.

Frage: Zwischen den Feierlichkeiten zum 100-Jährigen und 125-Jährigen ist der Verein plötzlich älter geworden. Wie kam es dazu?

Altgemeinderat Walter Ebi ist bei Recherchen zum Gesangverein auch auf eine ältere urkundliche Erwähnung des Musikvereins gestoßen. Bis dahin ging man davon aus, dass der Verein 1877 gegründet wurde. Jetzt gilt 1869 als Gründungsjahr.

Frage: Steht denn zu befürchten, dass der Musikverein noch älter wird?

Jedenfalls werden wir dann nicht gleich wieder ein Jubiläumsfest machen (lacht).

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