Binzen In Dankbarkeit und Verehrung Abschied genommen

Weiler Zeitung

Gedenken: Bewegender Trauergottesdienst für Binzens Alt-Bürgermeister Fritz Schweigler am Freitag in der Laurentiuskirche

Binzen (bn). Mit einer ebenso ergreifenden wie würdigen Trauerfeier nahmen Familie, Dorfbewohner und viele frühere Weggefährten in der Laurentiuskirche Abschied von Binzens Alt-Bürgermeister Fritz Schweigler. Wie sehr der hochbetagt Verstorbene verehrt und geschätzt war, verdeutlichten sowohl Pfarrer Dirk Fiedlers beeindruckende geistliche Ansprache als auch die verschiedenen Nachrufe.

Leitwort im Leben und Handeln des Verstorbenen sei bestimmt gewesen von seinem Konfirmationsspruch aus dem Matthäus-Evangelium, „Seid vollkommen, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, aber auch geprägt von frühen Erfahrungen mit dem Tod, gab Fiedler der überaus großen Trauergemeinde zu verstehen.

Er erinnerte daran, dass Schweigler mit fünf Jahren seine Mutter und im Krieg seinen älteren Bruder verlor und als schwer verwundeter Soldat selbst Todesnähe erfuhr, aber auch eine geradezu wundersame Rettung durch amerikanische Truppen. Darin liege wohl „der Schlüssel in dem, wofür wir ihm dankbar sind“, betonte Fiedler.

Als eine Persönlichkeit von gewinnendem Wesen habe Fritz Schweigler stets uneitel und pragmatisch das zu erreichen versucht, was ihm sinnvoll und notwendig erschien. Und das immer den Mitmenschen zugewandt und mit starker Motivation bis ins hohe Alter.

Diese herausragenden menschlichen und fachlichen Qualitäten würdigte auch Bürgermeister Andreas Schneucker in seinem bewegenden Nachruf. Dabei verwies er auf die Leistungen seines Vorvorgängers als treibende Kraft einer prosperierenden Entwicklung der Gemeinde, die unter seiner Ägide gravierende Veränderungen zum Wohl und Nutzen der Einwohner erfuhr.

Ebenso verwies Schneucker auf Fritz Schweiglers maßgebliches Wirken bei der Bildung des Verwaltungsverbands Vorderes Kandertal, der den angeschlossenen Gemeinden die Selbstständigkeit sicherte.

Der Verstorbene habe die Kommunalpolitik stets als „die Kunst des Möglichen verstanden“, diese Kunst mit seinem persönlichen Amtsverständnis als erster „Diener der Gemeinde“ auch souverän beherrscht und sie aufgeschlossen, kompetent, humorvoll, bürgernah und erfolgreich angewandt, unterstrich Schneucker.

Namens des Obermarkgräfler Chorverbands würdigte dessen Präsidiumsmitglied Erhard Zeh den Verstorbenen als besondere Persönlichkeit, die während 26 Jahren im Führungsstab des Obermarkgräfler Sängerbunds, davon gut zehn Jahre als dessen Vizepräsident, das regionale Chorwesen förderte und dabei mit Besonnenheit, Weitsicht und geistreichem Humor sein Amt führte.

Dankerfüllte Worte fand auch Andreas Kalchschmidt als Vertreter der Binzener Vereine, die in Fritz Schweigler stets einen generösen Förderer und wertvollen Ratgeber hatten. Davon zeugen auch die vielen Ehrenmitgliedschaften, die dem Verstorbenen verliehen wurden.

Mit den Choralmelodien „So nimm denn meine Hände“ und „Näher mein Gott zu Dir“ sowie dem „Kameradenlied“ entbot ein Bläserensemble des Musikvereins seine klingenden Abschiedsgrüße, desgleichen der Gesangverein mit dem „Sanctus“ und dem Eingangschor aus Franz Schuberts „Deutscher Messe“.

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