Binzen - Nicht alles, was auf Böschungen wächst, ist willkommen. Von einem besonders hartnäckigen Eindringling berichtete Michael Biersack den Teilnehmern der Rebbegehung in Binzen.
Natur: Ausbreiten der Reblaus verhindern. Lage im Griff.
Binzen - Nicht alles, was auf Böschungen wächst, ist willkommen. Von einem besonders hartnäckigen Eindringling berichtete Michael Biersack den Teilnehmern der Rebbegehung in Binzen.
Denn ausgesprochen schwierig gestaltet sich gerade auf unebenem Gelände der Kampf gegen die wilden amerikanischen Reben mit ihrem ausgeprägten Wurzelwerk. Schon drei- bis viermal habe man die Pflanzen zurückgeschnitten, doch es gebe viele Ableger, demonstrierte Biersack vor Ort. „Wir sind dran“, zeigte er sich aber optimistisch.
Das Problem ist ein sehr altes: die Reblaus. Im 19. Jahrhundert wurde der Schädling aus Nordamerika eingeschleppt und breitete sich über die europäischen Weinbaugebiete aus. Gegen diese Invasion wiederum wurden in Europa amerikanische Rebensorten eingeführt, deren Wurzelwerk gegen den Schädling resistent ist. Deshalb wurden diese Sorten als so genannte Unterlagsreben verwendet, auf die die einheimischen Arten aufgepfropft worden sind – ein frühes biotechnisches Verfahren.
Jetzt bildet die amerikanische Sorte wilde Ableger. Und in ihrem Blattwerk kann sich die Reblaus sehr gut vermehren. Damit der Schädling nicht wieder auf die Kulturpflanzen überspringt, wird sie bekämpft. „Es gibt sogar ein entsprechendes Gesetz“, verdeutlichte Biersack die Brisanz. Rund um Binzen ist die Lage aber unter Kontrolle.