Binzen/Kandertal/Schliengen Schulkinder werden stark gemacht

Silke Hartenstein
Anne Kaufmann (von links), Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Vorderes Kandertal, Heike Gerhold, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Barbara Carl Stiftung, Schulleiter Reiner Kaiser und die Leiterinnen des MuT-Zentrums Karin Derks und Sonja Blattmann stellten das Projekt vor. Foto: Silke Hartenstein

Durch eine Spende der Barbara-Carl-Stiftung von jährlich 8000 Euro ist die Finanzierung der MuT-Workshops für vier Schuljahre gesichert. Das gilt für die zweiten Klassen der Grundschule in Binzen, die Außenstellen und für die Hebelschule in Schliengen.

„Es ist unser Geheimnis“, flüstert ein kleines verängstigtes Mädchen im Video und ein kleiner Junge fragt sich: „Bin ich schuld?“. „Nein“, stellen die MuT-Gründerinnen Sonja Blattmann und Karin Derks klar. Ihre Mission: Die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein von Kindern stärken und sie so stark machen gegen sexualisierte Gewalt.

Kinderschutz-Rap bringt Prävention auf den Punkt

Zu den eintägigen Workshops an Schulen gehören das Kennenlernen des eigenen Körpers, Vertrauen in das eigene Bauchgefühl und der Umgang auch mit schlechten Gefühlen. Mit Rollenspielen, Malen, Gesprächen, Büchern und Liedern wie dem „Kinderschutz-Rap“ ist das 2011 gegründete MuT-Zentrum für Gewaltprävention mit Sitz in Kandern bundesweit in Kindergärten und Bildungseinrichtungen unterwegs, seit drei Jahren auch an der Grundschule Vorderes Kandertal in Binzen. Im vergangenen Jahr gab es dafür die Auszeichnung mit dem Landesverdienstorden.

Die Eltern bekommen praktische Expertentipps

Beim Infoabend in Binzens Schule gaben Blattmann und Derks mit Informationen, Videos, Liedern und einem Ausschnitt aus ihrem Präventionsprogramm für Grundschüler den 26 Müttern, Vätern und Interessierten einen Einblick in ihre Arbeit und warnten die Eltern zudem ausdrücklich davor, Bilder ihrer Kinder auf Social Media-Apps zu veröffentlichen. Auf harte Fakten folgten Lebensfreude und Humor bei ihren kindgerechten Beispielen aus der Praxis.

Stiftung sorgt für verlässliche Finanzierung

Der trotz des schweren Themas erfreuliche Anlass: Durch die Spende der Barbara-Carl-Stiftung von jährlich 8000 Euro ist die Finanzierung der MuT-Workshops für vier Schuljahre gesichert. Das gilt für die zweiten Klassen der Grundschule in Binzen, deren Außenstellen in Schallbach, Rümmingen und Eimeldingen, und auch für die zweiten Klassen der Hebelschule Schliengen. Die Stiftung mit Sitz in Lörrach unterstützt aktuell Projekte der Jugendsozialarbeit, Altenhilfe und Behindertenhilfe.

Gute Anfänge sollen fortgesetzt werden

Angesichts steigender Fallzahlen von Minderjährigen, die sexuellen Missbrauch erleben, entschloss sich der Stiftungsvorstand zur Finanzierung der Präventions-Workshops und des theaterpädagogischen Programms „Mein Körper gehört mir“ für Viertklässler. Wie Schulleiter Reiner Kaiser auf Anfrage sagte, seien die vergangenen Workshops teils über die Sparkassenstiftung, teils über Elternbeiträge finanziert worden, 2024 sei die Finanzierung erstmals über die Barbara- Carl-Stiftung erfolgt. „Beständigkeit bei diesem Angebot ist uns ganz wichtig“, stellte Kaiser fest und bedankte sich herzlich bei Heike Gerhold, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung.

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