Auf Hebräisch, Griechisch, Latein, Arabisch und Aramäisch dokumentierten Chor und Solistin Nathalie Rohrbach aus dem Elsass eindrucksvoll und emotional berührend mit kehligen Lauten Klänge, wie man sie aus den Klageliedern des Orients kennt. Monumental und mitreißend brachte das riesige Ensemble die bis auf den letzten Platz auf beiden Ebenen gefüllte Binzener Kirche derart gewaltig zum Klingen, dass man teilweise den akustischen Eindruck hatte, es müssten sich Risse in den Mauern bilden und der Einsturz drohen.
Die ruhigen, absolut klangvoll und brillant gespielten und gesungenen Passagen entführten die Zuhörer dagegen, wie bei monumentalen Filmmusiken, in die für unsere Ohren ferne Welt und Kultur des Orients. Orchester und Chor gelang es, in perfekter Harmonie instrumentiert und abgestimmt, mit großer klanglicher Vielfalt den von Jenkins gespannten musikalischen Bogen zwischen der Antike und der Moderne, zwischen Morgenland und Abendland bestens zu Gehör zu bringen und für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis zu sorgen.
Das Publikum brachte mit großem Applaus und stehenden Ovationen seine Begeisterung über das großartige Musikerlebnis und kulturelle Glanzlicht dankbar zum Ausdruck und wurde mit zwei Zugaben belohnt.