Binzen Klingende Visitenkarte Binzens

Joachim Pinkawa
Der Musikverein Binzen begeisterte die Festgemeinde in der Gemeindehalle. Foto: Joachim Pinkawa

Jubiläum: Musikverein Binzen feiert 150-jähriges Bestehen. Schneucker: Unverzichtbarer Kulturträger.

Binzen - Die Jubiläumsfeierlichkeiten des Musikvereins Binzen zum 150-jährigen Bestehen haben gestern Vormittag mit einem großen Festakt in der Binzener Gemeindehalle begonnen.

Zahlreiche Mitglieder und Gäste waren gekommen. Andreas Kalchschmidt, Vorsitzender des Musikvereins, begrüßte als besondere Gäste auch Landrätin Marion Dammann, Bürgermeister Andreas Schneucker, Verbandbürgermeisterin Daniela Meier, Altbürgermeister Ulrich May, den Ehrenpräsidenten des Musikvereins und Vizepräsidenten des BDB, Helmut Steinmann, sowie den Präsidenten des Alemannischen Musikverbands, Peter Häßler, und seine Stellvertreterin Birgit Ludin, den Bezirksvorsitzenden des AMV, Heinz Dieter Benischke, Pfarrer Dirk Fiedler, Gemeinderäte, Gerd Bieber und örtliche Vereinsvertreter sowie Vertreter befreundeter Musikvereine.

Mit dem Konzertmarsch „Sympatria“ (Thomas Asanger) eröffnete das Orchester standesgemäß den Festakt.

Höhen und Tiefen

In seiner Festrede beschrieb Kalchschmidt die 150-jährige Vereinsgeschichte als „Zeitspanne mit sehr vielen schönen erfolgreichen Konzerten und Begegnungen, aber auch mit Tiefschlägen und weniger schönen Erlebnissen“.

Sein Dank galt „den vielen Menschen, die diesen Verein in der Vergangenheit mit viel Engagement und Leidenschaft geführt haben und somit die Blasmusik als wichtiges Kulturgut in Binzen erhalten haben. Durch die Liebe zur Musik, die Willensstärke und Ausdauer dieser Menschen hat sich der Musikverein Binzen zur heutigen Größe und Bedeutung entwickelt“.

Jugendarbeit das Fundament

Weiter stellte Kalchschmidt fest, dass Musik alle Sprachen spricht und alle Altersklassen verbindet und glücklich macht. Die positive Entwicklung des Vereins führte er auf eine kontinuierliche und konsequente Jugendarbeit in den vergangenen 30 Jahren zurück, die mit einer breiten und guten musikalischen Ausbildung das Fundament des Vereins und des Erfolgs bilde. Drei Orchester in den verschiedenen Ausbildungsstufen dokumentieren die glückliche Lage des Vereins.

Den musikalischen Aufschwung der vergangenen Jahre haben neben der Jugendausbildung die ehemaligen Dirigenten Andreas Schmidthauser (80-er Jahre) und Heinrich Huber (2000 bis 2004) befördert. Den größten Anteil am momentanen Erfolg schrieb der Vorsitzende jedoch dem seit zehn Jahren amtierenden Dirigenten Stephan Jourdan zu.

Mit der Feststellung, dass der Traum vom eigenen „Haus der Musik“ auf dem Rathausareal in diesem Jahr noch wahr wird, gab Kalchschmidt den Hinweis auf viele weitere Details zu den vergangenen 150 Jahren in der eigens erstellten 74-seitigen Festchronik.

Ehrenamt tragende Säule

Nach dem Musikstück „Where the River falls“ (Fritz Neuböck) überbrachte Landrätin Marion Dammann ihre Glückwünsche. Sie bestätigte dem Musikverein und seinen Musikern anhand eines Zitats von Aristoteles – „Im Wesen der Musik liegt es Freude zu bereiten“ – einen erfolgreichen „Beitrag zur Dorfgemeinschaft und zum Zusammenleben zu erbringen“. Sie wertete das „außerordentliche Engagement im Ehrenamt und die daraus resultierenden gemeinsamen Erfolge als tragende und mitgestaltende Elemente unserer Gesellschaft“.

Bürgermeister Andreas Schneucker zeigte sich ebenfalls stolz und dankbar über den Musikverein. „Musik ist die Sprache der Engel“, zitierte Schneucker den Philosophen Thomas Carlyle und bezeichnete die jetzige musikalische Reife des Orchesters und die unzähligen Auftritte als wichtiges Element eines für Binzen unverzichtbaren Kulturträgers. „Der unermüdliche Einsatz der Musiker brachte ihnen Anerkennung weit über die Grenzen von Binzen hinaus und hinterließ seit Jahrzehnten eine klingende Visitenkarte auch als musikalische Botschafter der Gemeinde“, konstatierte Schneucker und dankte Kalchschmidt für seinen besonderen, engagierten und leidenschaftlichen Einsatz während der vergangenen 24 Jahre als „großem Vorsitzenden“. Mit „Flight of the Piasa“ begeisterte danach eindrucksvoll das Orchester die Festgemeinde.

Dank und Anerkennung

Auch Peter Häßler zollte als Präsidenten des Alemannischen Musikverbands dem Musikverein und seinem „sinfonischen Blasorchester“ Dank und Respekt für die Arbeit auf allen Ebenen.

„Der Musikverein ist gut aufgestellt und hat mit einem eigenen Stil, hoher Musikalität und seinem engagierten Dirigenten seinen Stellenwert auch im Alemannischen Musikverband definiert“, sagte Häßler.

Gerd Bieber überbrachte in seinem Grußwort für die Dorfgemeinschaft und die zahlreichen Binzener Vereine die Geburtstagswünsche mit Dank und Anerkennung. Auch Bieber attestierte dem Musikverein „große Verdienste und Anerkennung quasi in halb Europa“.

Zum musikalischen Abschluss des Festakts präsentierte das Orchester mit der „Fields Overture“ (Hiroki Takahashi) und Zugaben nochmals seine Musikalität, und die Gäste quittierten mit stehenden Ovationen.

Im Anschluss wurde der Geburtstag mit einem festlichen Büfett gefeiert. Der Musikverein Binzen wird sein Jubiläumsjahr bis zur Jahresfeier im Dezember noch mit mehreren „kleinen Feierschritten“ begehen.

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