Binzen Mehr als nur trockene Historie

Alisa Eßlinger
Klaus Koska und Bürgermeister Andreas Schneucker präsentieren den ersten Prototypen der Informationstafeln. Foto: Alisa Eßlinger

Projekt: Denkmalgeschützte Gebäude in Binzen erhalten Infotafeln / Zehn Texte fertiggestellt

Binzen - Seit der Feier zum 1250-jährigen Bestehen ist die Idee gesetzt, nun soll sie sukzessive umgesetzt werden: Informationstafeln werden künftig historische und denkmalgeschützte Gebäude in Binzen zieren. Versehen werden die grauen Tafeln mit kurzen Texten zur Historie, dem Binzener Wappen sowie einem QR-Code. Bürgermeister Andreas Schneucker und Verfasser Klaus Koska stellen das Projekt vor.

Auf der Liste der Gemeinde stehen bisher 50 öffentliche und private denkmalgeschützte Gebäude, die mit Infotafeln versehen werden sollen. Darunter befinden sich auch Brunnen, Brücken und Torbögen.

Zehn von 50 Texten sind bereits verfasst und zum Gravieren bereit. Diese sollen nun sukzessiv die alten Gebäude der Gemeinde zieren. Eine Frist gibt es dabei nicht. „Die Arbeit soll Spaß machen“, findet der Bürgermeister, betont aber auch, dass es auch zügig vorangehen soll.

Das Verfassen der Infotexte sei keine leichte Aufgabe, meint Bürgermeister Schneucker. Denn aus der gesamten Historie gilt es, die wichtigsten Aspekte herauszufiltern, schließlich ist der Platz auf den kleinen grauen Tafel beschränkt.

Für diese Arbeit bereiterklärt hat sich Klaus Koska aus Binzen. „Klaus Koska ist prädestiniert für die Arbeit. Ich finde es super, dass er sich kümmern will, denn schließlich ist das Projekt nicht gerade mit wenig Aufwand verbunden“, freut sich der Bürgermeister. Für den pensionierten Deutschlehrer ist dies ein Debüt, erst Informationen für historische Sachtexte zusammenzutragen und sie dann zu formulieren. „Ich freue mich, dass ich mein Wissen, meine Erfahrungen und meine Zeit dafür nutzen darf“, sagt Koska.

Der Pensionär schöpft dabei aus einem breiten Fundus an Archivmaterial. „Wir haben gezielt mit den Gebäuden begonnen, zu denen es viele Quellen gibt“, schildert Schneucker. Doch von Gebäude zu Gebäude variiere die Anzahl der historischen Belege. Zum Teil würden diese auch nur sehr dürftig ausfallen, hebt Koska hervor. „Wir schauen dann, ob es sinnvoll ist, für das Bauwerk eine Tafel aufzuhängen oder nicht“, ergänzt Schneucker.

QR-Code bietet mehr Infos

Ausgestattet werden die Tafeln mit QR-Codes. Diese ermöglichen interessierten Passanten, eine detailliertere und längere Version von Koskas Texten direkt auf das Mobiltelefon zu bekommen. „Die Texte sind hoch spannend geschrieben. Der ein oder andere Binzener wird sich beim Lesen auch wundern“, sagt Scheucker. So wird in den Texten auch erklärt, warum die „Zehntscheune“ irrtümlicherweise so genannt worden ist.

Das Einstellen des Codes übernimmt ein Mitarbeiter der EDV-Abteilung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Vorderes Kandertal. Finanziert wird das Projekt aus dem laufenden Haushalt. Da Koska das Verfassen ehrenamtlich übernimmt, fallen die Ausgaben sehr gering aus, so Schneucker. Er fügt aber hinzu: „Einen kleinen Betrag bekommt Klaus Koska trotzdem. Mir ist es einfach wichtig, dass er eine Aufwandsentschädigung erhält.“

Schneucker und Koska hoffen, dass mit den ersten Haustafeln auch das Interesse bei weiteren Eigentümer geweckt wird.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading