Das gelang ihr auch mit dem letzten Stück, dem Mephistowalzer von Franz Liszt. Der sehr begabte Pianist beschreibt den Tanz in einem Turm, bei dem wie bei Goethe und Lenau Faust und Mephisto anwesend sind.
Den Tanz mit dem Teufel zum Klingen gebracht
Der Rhythmus wird immer toller, das gnomenhafte Stakkato ohrenbetäubend, die Pianistin läßt die Festteilnehmer in einem orgiastischen Wirbel versinken. Faust verliebt sich in die schöne Margarethe. Nach einem heftigen Liebestanz verschwinden beide im Wald, die Walzermelodien versinken, aber da ist das Mephistothema, schiebt sich in den Vordergrund und man hört: Der Teufel ist dabei.
„Nach Liszt“, sagt die Künstlerin, „kann man eigentlich nichts mehr spielen. Es ist zu aufregend.“ Trotzdem fiel ihr eine Zugabe ein: „Das Mädchen mit den flachsblonden Haaren“ von Claude Débussy. „Man sagt immer, das Stück enthalte Jazz-Elemente. Ich finde, Débussy jazzt nicht.“ Meryem Akdenizli fuhr weiter nach Karlsruhe und Fulda, wo sie am Montag auftrat.