Brauchtum: Junge Mitglieder des Musikvereins Binzen spielen an fünf Stationen auf und machen eine Freude
Binzen (os). „Wir machen das nun schon seit über 30 Jahren, und es ist ein schöner und auch geschätzter Brauch daraus geworden“, sagte der Binzener Musikvereins-Vorsitzende Andreas Kalchschmidt am frühen Heiligabend in der Blauenstraße. Dort war Kalchschmidt einer jener Wartenden, die der per Kutsche und mit klingendem Spiel erscheinenden Heiligabend-Combo ihre Aufwartung machten.
Seit Mitte der 80er Jahre und in Anlehnung an einen damals wiederbelebten Brauch aus der Nachkriegszeit spielen junge Mitglieder des Musikvereins Binzen immer an Heilig Abend Advents- und Weihnachtslieder im Dorf, erklärte Kalchschmidt am zweiten Auftrittsort.
Schon als die als Weihnachtsmänner gewandeten sieben Musiker und die Musikerin im golden glänzenden Christkind-Kostüm auf dem Rathausplatz im Anschluss an den Heiligabend-Gottesdienst ihren ersten Auftritt absolvierten, war eine stattliche Zuhörerschar zugegen. Vom Dorfkern starteten die Weihnachts-Musikanten mit dem Pferdegespann des Müllheimer Kutschers Weber ihre anschließende Tour durchs Dorf.
Diese führte dann hinauf in die Blauenstraße, anschließend weiter auf die andere Seite des Ortes, in den Birkenweg, den Lochacker und zum Abschluss ins alte Dorf am Winkelbrunnen. Die Weihnachtsmusikanten bekamen an allen Stationen von Anwohnern und Zuhörern Speis und Trank spendiert als Anerkennung für eine nicht selbstverständliche Art der Traditionspflege.
Rund 30 Advents- und Weihnachtslieder hatte die Combo auf der Fünf-Stationen-Tour gespielt, und außerdem hat sie die Mitbürger dazu animiert mitzusingen. Und immer war nach den Vorträgen und vor dem Besteigen der Kutsche Zeit für nette Gespräche, was ebenfalls längst ein schöner und gern genutzter Brauch ist, wie Kalchschmidt sagte. Es sei den Mitgliedern der Heiligabend-Kapelle unter Leitung seines Stellvertreters Harald Lau hoch anzurechnen, dass sie am Familienfest-Termin den Mitbürgern mit ihrer besonderen Serenade eine Freude bereiten und recht spät, erst gegen 20 Uhr, nach Hause zurückkehren, sagte Kalchschmidt.
Das sahen auch die Zuhörer so. Denn mit herzlichen Weihnachtswünschen dankten sie den acht Musikern dafür, mit schönen Klängen eine Freude bereitet zu haben.
