Eine Möglichkeit, die das Wegenetz nicht beeinträchtigen würde, wäre, dass die Trasse an die Anschlussstelle Richtung Rümmingen gedrückt, sprich verzogen wird.
Aber auch die dritte Variante, bei der die Böschung steiler angepasst werden sollte, würde das Wegenetz nicht beeinflussen.
„Die TOU hat keine Vorteile für die Gemeinde, sondern eher einen Nachteil für eine Binzener Familie. Auch viele Rümminger sind nicht begeistert, und ich werde der Umsetzung nicht zustimmen“, gab Diana Duhalt-Nestle die Stimmung ihrer Ratskollegen wieder. Unterstützend forderte Frank Krumm eine Beschlussänderung. Hingegen der Meinung vieler Ratsmitglieder sprach sich Bürgermeister Andreas Schneucker gegen einen Entschluss, die TOU abzulehnen aus. „Mir ist es auch wichtig, eine klare Aussage zu vertreten, aber dies können wir auch noch, wenn das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist.“
Abgestimmt wurde: Vier der Ratsmitglieder stimmten für die Ablehnung der TOU, wobei sechs dagegen stimmten. Einig waren sich die Räte, dass der Wirtschaftsweg nicht abgegeben werden sollte. Auch darin, dass Familie Bürgin im Rahmen der TOU von der Gemeinde unterstützt werden soll, war Konsens.
Binzen (aje). Rede und Antwort in Bezug auf die Teilortsumfahrung (TOU) Rümmingen stand in der Gemeinderatssitzung in Binzen der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler. Zuvor legte Straßen-Fachbereichsleiter im Landratsamt, Rainer Ganz, die aktuelle Planung dar.
Ampelschaltung am Kreisel Die 1,3 Kilometer lange Strecke der TOU soll in Zukunft zwei Kreisverkehre beinhalten, informierte Ganz. Ein Kreisel würde bei der Ableitung der L 134 über die Bahnstrecke entstehen und ein weiterer an der Anschlussstelle zur Schallbacher Straße.
Eine Signalampel am Kreisverkehr diene dazu, den Straßen- und Zugverkehr zu koordinieren. Nördlich der Trasse entstünde dann eine Ersatzretentionsfläche für den Bau des Kreisverkehrs. Bedenken bezüglich der Streckenführung äußerte Regina Barwich: „Wenn der Verkehrsteilnehmer sieht, dass die Ampel rot ist und Stau beim Kreisel entsteht, dann vermute ich, dass der eine oder andere doch die Abkürzung durch den Wohnort nimmt.“
Oliver Baumert wollte dabei wissen, ob die Straßen-Maßnahme mit dem S-Bahn-Ausbau abgestimmt ist. „Das sind natürlich unterschiedliche Interessensgemeinden, aber dennoch sind sie dem gleichen Dezernat zu geordnet“, antwortete Hoehler.
Rümminger Wehr Im Zuge der TOU soll am Rümminger Wehr ein ökologischer Durchgang geschaffen werden, der in diesem Bereich noch ausstehe. Eine Win-win-Situation, wie Ganz findet, denn in den kommenden Jahren werde die Gemeinde nach EU-Wasserrahmenrichtlinien verpflichtet sein, dies umzusetzen. „Daher werden wir die Ausgleichsmaßnahmen durch eine Renaturierung für die Gemeinde übernehmen“, informierte Ganz.