Drittens ging der Rektor auf diese Ausstattung selbst ein, die aus sogenannten Medienkoffern bestehen soll, die unter anderem Tablets enthalten. Das heiße nicht, dass jeder Schüler einen Tablet-PC erhalte, aber es sollen alle Klassen von den Geräten profitieren können. „Da muss man sich dann eben absprechen“, sagte Kaiser.
Der Rektor ging auch auf sogenannte NAS-Server ein, welche die Vernetzung der Geräte untereinander ermöglichen sollen und die er als „Revolution“ bezeichnete.
Kosten von 160 000 Euro
Der Verbandsvorsitzende und Bürgermeister von Binzen, Andreas Schneucker, dämpfte Kaisers Enthusiasmus etwas. „Bevor wir hier die Revolution ausrufen, müssen wir schauen, was die Sache kostet“, sagte er. Hierzu hatte Dominik Kiesewetter, Hauptamtsleiter des GVV, Näheres zu berichten. So seien für den Haushalt des Gemeindeverwaltungsverbands im Jahr 2020 insgesamt 140 000 Euro an Fördermitteln vom Land möglich. 25 000 Euro seien bereits geflossen, diese seien auch ohne Verwendungsnachweis verfügbar. Für die restlichen 115 000 Euro müssen zwar Belege und Nachweise beim Land geltend gemacht werden. „Aber die Digitalisierung der Schulen zählt auf jeden Fall zum vorgesehenen Zweck“, zeigte sich Kiesewetter überzeugt.
Allerdings gab der Hauptamtsleiter auch die Folgekosten zu bedenken. Insgesamt sei für das Komplettpaket, wie es jetzt geplant ist, mit Gesamtkosten von 160 000 zu rechnen. Insgesamt fünf Milliarden Euro an Fördermitteln hat die Bundesregierung im Rahmen des „Digital-Pakts-Schule“ zur Digitalisierung der Schulen im Land zur Verfügung gestellt.
Stellungnahmen
Oliver Friebolin, Bürgermeister von Eimeldingen, begrüßte es, dass alle Schulstandorte die gleiche Ausstattung erhalten sollen. Er fragte zugleich an, wie lange die EDV-Ausstattung halte. Kaiser ging als Antwort darauf ein, dass etwa ein Beamer eine vorgegebene Lebensdauer habe. Als Finanzierungsalternative könnten die Geräte auch geleast werden.
Die Rümminger Bürgermeisterin Daniela Meier sagte, sie finde es gut, dass im Grundschulbereich immer mehr auf digitales Lernen umgestiegen werde.
Michael Herr, Bürgermeister von Wittlingen, wies im Zusammenhang mit Kaisers Ausführungen darauf hin, dass „mobile Geräte auch mobile Interessenten“ hätten, und erinnerte daran, dass die versicherungsrechtlichen Belange im Fall eines Diebstahls ebenso wie die Sicherheit an allen vier Schulstandorten geregelt sein müssten.
Schneucker legte auf eine entsprechende Nachfrage von Oliver Baumert (Binzen) dar, dass sämtliche Vergaben im Rahmen des Medienentwicklungsplans über die Versammlung des Gemeindeverwaltungsverbands erfolgen.
Nebeneinander bleibt
Beim Rundgang durch die Grundschule legte Rektor Kaiser die Vorteile der modernen Geräte dar, etwa die Vernetzbarkeit untereinander. Auf Nachfrage, ob der Unterricht und das Lernen in fünf Jahren dann komplett über digitale Medien laufen, sagte Kaiser, dass es seiner Einschätzung nach immer ein Nebeneinander und ein Ergänzen digitaler und analoger Medien geben werde. „Es muss eine gute Mischung sein“, war er überzeugt.