Seit Beginn der Corona-Krise und mit den einhergehenden Einschränkungen in der Gastronomie hat die TuS-Gaststätte in Binzen Essen zum Mitnehmen angeboten. Im Frühjahr sei die Nachfrage noch stärker gewesen. Doch seit dem zweiten Lockdown gebe es weitaus mehr Gastronomiebetriebe, die Take-Away anbieten, erklärt auf Nachfrage Inhaberin Sieglinde Scherer.
Beschweren will sie sich trotzdem nicht: „Die Unterstützung der Menschen ist da.“ Über den Sommer hinweg und auch an den beiden Weihnachtstagen habe die Anzahl der Bestellungen geboomt. Einige seien sogar aus Friedlingen gekommen. „Die Menschen unterstützen uns sehr, daher müssen wir auch für sie da sein und ihnen etwas zurückgeben“, findet Scherer. Auch wenn das bedeutet, über die eigenen Kräfte hinauszugehen. Aber „jammern bringt nichts“. Schließlich sei es wichtig, die Kunden während des Lockdowns zu halten.
„Wir sind nicht lebensbedrohlich gefährdet. Es ist zwar nicht derselbe Umsatz, aber es reicht, um meine Mitarbeiter zu bezahlen“, sagt Scherer. Die Mitarbeiter arbeiten alle zu hundert Prozent weiter. „Niemand ist in Kurzarbeit. Wir kämpfen und stehen zusammen.“
Doch die Inhaberin sagt auch deutlich, dass es ohne die Hilfeleistungen vom Staat nicht gehen würde. Das, was im Take-Away eingenommen wird, diene gerade mal dazu, die Kosten zu decken. Falls weniger eingenommen werde, stecke sie selbst eben einmal zurück.
Dass die Gaststätten coronabedingt schließen müssen, kann Scherer verstehen. Gerade in einer Sportgaststätte gebe es viele Feiern und der Alkohol würde die Menschen zusätzlich zusammenrücken lassen. Die Gesundheit steht für Scherer an erster Stelle und sie bemerkt deshalb kritisch: „Es gibt einige, die Regeln nicht einhalten. Und jetzt müssen wir anderen ihretwegen büßen.“
Bis die Gastronomiebetriebe wieder öffnen dürfen, wird die TuS-Gaststätte weiterhin Take-Away anbieten, verspricht Scherer.
Hoangs Restaurant Kandern
Take-Away zum Abholen bietet auch Hoangs Restaurant im ehemaligen Gasthaus „Ochsen“ in Kandern an. Inhaber Quant Chien Hoang bedauert, dass die Ausgangssperre dem Abendgeschäft einen Strich durch die Rechnung zu machen scheint. „Nach 20 Uhr geht gar nichts mehr“, weiß er. Das vietnamesische Restaurant bietet deshalb nun nur noch Essen zwischen 12 und 14 Uhr und zwischen 17.30 und 20 Uhr an, wobei er empfiehlt 30 Minuten vorher zu bestellen. Montags ist immer Ruhetag.
Beim ersten Lockdown im Frühjahr sei es noch besser gelaufen, sagt der Inhaber, der von einer schwierigen Situation spricht, auch weil er weiterhin Kredite zu bedienen hat. Die staatlichen November-Hilfen fielen ihm zufolge für sein Restaurant nicht gerade üppig aus.
Derzeit wird der eingeschränkte Betrieb mit zwei Angestellten aufrechterhalten. Hoang hofft auf eine Verbesserung im Februar sowie auf die wärmeren Monate, wenn er sein Gartenlokal wieder öffnen kann. „Bis dahin müssen wir weiter kämpfen. Es geht nicht anders“, sagt der Inhaber.