Binzen Viel Verständnis für Verärgerung

Alexandra Günzschel

Vandalismus: Ehepaar prangert in Leserbrief asoziales Verhalten an. Rückmeldungen aus ganzem Landkreis.

Binzen - In Binzen ist es in den vergangenen Wochen und Monaten verstärkt zu Sachbeschädigungen und illegalen Müllablagerungen gekommen. Das hat das Ehepaar Renate und Frank Krumm dazu veranlasst, ihrem Ärger in Form eines gemeinsamen Leserbriefs Luft zu verschaffen. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag berichtete Krumm nun von den Reaktionen.

Das Ratsmitglied sprach von zahlreichen Rückmeldungen. Aus dem ganzen Landkreis habe er Anrufe, E-Mails und Briefe erhalten. Offenbar steht Binzen mit diesem Problem nicht allein, das Maß sei für viele voll, hat Krumm festgestellt.

Er schlug gemeinsame Gegenmaßnahmen innerhalb des Gemeindeverwaltungsverbands Vorderes Kandertal und darüber hinaus vor, um der Angelegenheit Nachdruck zu verleihen.

Krumm stört sich insbesondere an den vielen Autos, die trotz gesperrter Wege in den Rebbergen unterwegs sind. Ein Fahrzeug fuhr sogar mitten durch die Rebstöcke und mähte diese dabei regelrecht um. „Schilder helfen nicht“, ist er überzeugt und schlägt deshalb Vollsperrungen am Wochenende vor, inklusive Personen, die den Sachverhalt vor Ort erläutern.

Für präventiv hält er Aktionen wie die Bachputzete, die heute an der Kander in Binzen zusammen mit Kindern und Jugendlichen über die Bühne gehen soll. Krumm will aber auch das Gespräch mit dem Handel suchen, der die Chipstüten und Trinkdosen verkauft, die sich dann in der Natur wiederfinden. „Es wird von Woche zu Woche schlimmer“, betonte er.

Bürgermeister Andreas Schneucker berichtete von weiteren Vorfällen und bemängelte den fehlenden Respekt vor der Natur, dem Eigentum anderer und der Arbeit der Landbewirtschafter. Den Vorfall mit den umgenieteten Rebstöcken bezeichnete er als traurigen Höhepunkt einer ganzen Vandalismus-Serie.

Aktionen wie die Bachputzete oder die Böschungspflege mit Jugendlichen hielt er für einen richtigen Ansatz, will darüber hinaus aber auch auf Strafen setzen, die wehtun, um abzuschrecken.

Die Gemeinde Binzen hat alle Vorfälle dokumentiert und zur Anzeige gebracht. In einigen Fällen zeichnet sich ab, dass die Übeltäter überführt werden können. So wurden Autokennzeichen gesichtet und in abgeladenen Müllsäcken eindeutige Hinweise auf die Verursacher gefunden.

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