Binzen Warm anziehen lautet die Devise

Christoph Schennen
In Binzen wird die Straßenbeleuchtung nachts für mehrere Stunden abgeschaltet, um Strom zu sparen. Foto: Christoph Schennen

Energiekrise: Straßenbeleuchtung in Binzen wird zwischen 23 und 6 Uhr ausgeschaltet / Kalt duschen

Der Gemeinderat hat entschieden, dass die Straßenbeleuchtung in Binzen zwischen 23 und 6 Uhr ausgeschaltet wird. Die Verwaltung hatte ursprünglich vorgesehen, dass es bereits ab 22 Uhr dunkel ist. Dagegen protestieren aber zahlreiche Gemeinderäte.

Von Christoph Schennen

Binzen. Diana Duhalt-Nestle (FW) sagte: „Energiesparen ist wichtig, aber dass ab 22 Uhr die Lichter aus sind, damit bin ich nicht einverstanden. Wo Licht ist, gibt es Sicherheit.“ Frank Krumm (Bürgerliste) kritisierte, dass der Hornbach-Parkplatz nachts voll beleuchtet sei, während der Wohnpark vorbildhaft finster sei. Hans Krebs (FW) plädierte für eine Abschaltzeit von 23 bis 6 Uhr. Martin Weckerle (Bürgerliste) forderte, dass die Maßnahme Bestand hat. Die Gemeinde müsse ein Zeichen gegen die Lichtverschmutzung setzen.

Dann kam die Idee auf, jede zweite Leuchte auszuschalten, wovon allerdings von Seiten der Behörde abgeraten wird. Denn in den Dunkelzonen sind Fußgänger, die die Straße überqueren, Tiere oder verlorene Ladung nicht zu erkennen. Von der Lichtausschaltung ausgenommen sind die Hauptstraße, die Kreuzung am Shell Autohof, der Kreisel und die Halle, wenn dort Veranstaltungen sind.

Der Verzicht auf die Straßenbeleuchtung ist nur eine von zahlreichen Maßnahmen, mit denen die Gemeinde Strom sparen will. Wer in der Halle Sport treibt, wird demnächst nur noch kalt duschen und sich die Hände waschen können. Die Durchlauferhitzer für die Handwaschbecken werden abgeschaltet. Nur die Kinder in den Betreuungseinrichtungen müssen nicht auf warmes Wasser verzichten. Neuvermietungen für Veranstaltungen in der Halle werden nur dann genehmigt, wenn der Veranstalter auf Heizung und Warmwasser verzichtet.

Maßnahmen zunächst für diesen Herbst und Winter

Zwischen dem 24. Dezember und dem 8. Januar sowie an Brückentagen werden die öffentlichen Einrichtungen geschlossen, wobei Bürgermeister Andreas Schneucker zwei Öffnungstage Ende des Jahres zusicherte, damit Bürger die Dienstleistungen des Rathauses in Anspruch nehmen können. Treppenhäuser, Flure, Eingangsbereiche und Lagerräume von öffentlichen Gebäuden werden nicht mehr beheizt, in den Amtsstuben ist die Raumtemperatur aufgrund einer Verordnung bereits auf 19 Grad Celsius gesenkt worden. Die Maßnahmen sind zunächst auf diesen Herbst und Winter beschränkt.

Bürgermeister Andreas Schneucker hat ausrechnen lassen, wie viel die Straßenbeleuchtung in Binzen kostet. „Die jährlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 14 500 Euro. Das entspricht einem Verbrauch von 61 300 Kilowattstunden beziehungsweise 18 Einfamilienhäusern“, teilte er im Gemeinderat mit. Würde man die Straßenbeleuchtung von 22 bis 6 Uhr ausschalten, könne man 80 Prozent des Stromverbrauchs einsparen. Der Gemeinderat entschied sich dafür, die Beleuchtung eine Stunde länger brennen zu lassen, so dass nun bei der Straßenbeleuchtung 70 Prozent des Stromverbrauchs gespart wird.

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