„Nemo als wegweisendes Modellprojekt“
„Wir sind uns einig, dass dieses Projekt nicht in drei Jahren beendet ist. Es geht hier nur um Grundsätzliches, um einen Ausblick der räumlichen Möglichkeiten zu erhalten“, sagte Bürgermeister Michael Herr. „Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, wissen wir nicht.“ Stahl bestätigte: „Nemo ist ein wegweisendes Modellprojekt und super für kleine Kommunen.“ Die Gemeinderäte stimmten dem Vertragswerk einstimmig zu.
Städteplaner Felix Werner von der Planersocietät Frehn Steinberg und Partner aus Karlsruhe stellte die neuralgischen und verbesserungsbedürftigen Verkehrspunkte in Wittlingen dar. Es wurden 14 Problemzonen der Kandertalstraße erkannt, deren Behebungen förderfähig seien. Ein Bewertungskompass wurde erarbeitet. Darunter befinden sich fehlende Gehwegbreiten, das ÖPNV-Angebot, Barrierefreiheit an Querungen, Querungshilfen oder Umgestaltung der Bushaltestellen. Ungünstig und wenig einsehbar sei der Knotenpunkt Kandertal-/Kirchstraße. Werner ging bei seinen Handlungsimpulsen auch auf die Fußgängerfreundlichkeit ein. „Wichtig ist die Erlangung von Tempo 30 durch die Ortsmitte“, sagte er. Die Umsetzung könnte über den Lärmaktionsplan erfolgen. Gemeinderat Dietrich Hermann ergänzte, dass dieser am Laufen sei.
Carsharing und Ladesäulen haben Vorrang
Interkommunale Zusammenschlüsse seien eine große Chance, Mobilitätsangebote auch in kleinen ländlichen Gemeinden umzusetzen, sagte Stahl im Binzener Gemeinderat. Für Binzen seien zunächst zwei Projekte vorgesehen: eine E-Ladesäule und ein Carsharing-Angebot jeweils an der Gemeindehalle. „Wir stehen bei der Ladeinfrastruktur kurz vor der Vertragsunterzeichnung“, sagte die Projektleiterin. „Wir haben ein Vertragswerk, das für alle Kommunen gleich ist, aber jede Kommune unterzeichnet für sich selbst.“ Zum Oktober muss der Förderantrag für das Carsharing-Angebot beantragt werden. Sie rechne mit einer Bewilligung Mitte 2025. Im Gebiet des Netzwerks sollen mehrere Fahrzeuge angeschafft werden.