Binzen „Wohnen hat mit Wohlfühlen zu tun“

Adrian Steineck
 Foto: Weiler Zeitung

Einrichtungsgeschäft: Kurt Pister spricht darüber, wie der Wohnpark Binzen auf die Corona-Krise reagiert

Binzen - Ein Einkauf in einem Möbelhaus ist meist eine zeitintensive Angelegenheit. Auch wer den Wohnpark Binzen besucht, verbringt dort mitunter mehrere Stunden. In Zeiten der Corona-Pandemie und der entsprechenden Hygieneauflagen gehen die Mitarbeiter neue Wege, um das Einkaufen dennoch zu einem ungetrübten Erlebnis zu machen.

Wie der Wohnpark Binzen bisher durch die Corona-Krise gekommen ist und ob sich das Kaufverhalten der Kunden dadurch geändert hat, darüber hat unsere Zeitung mit dem stellvertretenden Hausleiter Kurt Pister gesprochen.

Frage: Herr Pister, der Wohnpark Binzen hatte zwischenzeitlich aufgrund der Corona-Verordnung des Landes schließen müssen, da Möbelhäuser nicht zur sogenannten systemrelevanten Infrastruktur gehören. Seit wann haben Sie wieder vollständig geöffnet?

Wir haben laut Verordnung zum 19. März geschlossen. Zwischenzeitlich gab es dann die Lockerung, dass wir auf einer Verkaufsfläche von weniger als 800 Quadratmeter wieder aufmachen durften, was wir mit entsprechendem Aufwand zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln umgesetzt haben. Seit dem 4. Mai haben wir wieder vollständig geöffnet, allerdings mit leicht reduzierten Öffnungszeiten. So machen wir um 10 Uhr statt um 9.30 Uhr auf, und auch den langen Donnerstag mit der Öffnung bis 22 Uhr gibt es derzeit nicht.

Frage: Wie setzen Sie die Abstandsregelungen um? Lassen Sie derzeit von vorneherein nur eine bestimmte Anzahl von Kunden in den Laden?

Es gibt ja eine genaue Maßgabe, wie viele Kunden sich pro 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche in einem Laden aufhalten dürfen. Zudem haben wir unsere Möbelausstellung mit breiten Gängen konzipiert und die Sicherheitsabstände auf dem Boden markiert.

Frage: Wie schützen Sie Ihre Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung?

Wir tragen alle Mundschutz, zudem gibt es an den Kassen entsprechende Spuckschutze. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden ist das Wichtigste, und wir unternehmen alles, um sie zu schützen.

Frage: Sind derzeit alle Ihre Mitarbeiter im Einsatz?

Nein, wir haben bis auf Weiteres Kurzarbeit. Insgesamt haben wir etwa 120 Mitarbeiter. Wir achten darauf, dass immer im Wechsel gearbeitet wird. Das klappt auch gut, weil wirklich alle sehr gut mitarbeiten.

Frage: Ein Beratungs- und Verkaufsgespräch lebt auch von der Mimik. Stellt die Corona-Pandemie mit der Schutzmaskenpflicht Ihre Mitarbeiter da vor neue Herausforderungen?

Es ist mit Sicherheit anders als vorher. Es fehlt etwas, denn die Mimik ist ein wichtiger Bestandteil eines Kundengesprächs. Aber es gibt auch noch andere Aspekte wie etwa die Körpersprache, mit der man etwas zum Ausdruck bringen kann. Wenn wir lächeln, dann bemühen wir uns auch, intensiver zu lächeln, damit es um die Augenpartie herum sichtbar ist. Das ist auch eine Gewohnheitssache. Wir wissen ja auch nicht, wie lange die Mundschutzpflicht noch gilt. Sie wird nicht von heute auf morgen fallen, sondern uns sicher so lange beschäftigen, bis es einen Impfstoff gibt.

Frage: Sie haben die zeitweise Schließung des Wohnparks bereits angesprochen. Wie hat sich diese wirtschaftlich ausgewirkt?

Es wäre natürlich gelogen, wenn ich sagen würde, es ist nichts passiert. Aber wir sind ein gut dastehendes Unternehmen, bei dem immer solide gewirtschaftet wurde. Man muss die derzeitige Krise einfach hinnehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Frage: Beobachten Sie Änderungen im Kaufverhalten der Kunden? Umfragen zeigen mitunter ja, dass viele bei größeren Anschaffungen, zu denen auch die Wohnungseinrichtung gehört, derzeit zurückhaltend sind.

Die Kunden, die zu uns kommen, sind nicht unbedingt zurückhaltender. Aber ich vermute, dass sich mehr Menschen im Vorfeld überlegen, ob sie einen Möbelkauf derzeit auf sich nehmen wollen oder lieber auf eine Lockerung der Corona-Verordnung warten. Wohnen hat auch etwas mit Wohlfühlen zu tun. Ein Einkauf bei uns dauert häufig drei oder vier Stunden, da überlegt man sich vermutlich schon, ob man das in der derzeitigen Situation mit Mundschutz auf sich nehmen will. Aber die, die zu uns kommen, tun das bewusst und wollen auch etwas kaufen.

Kurt Pister ist Mitglied der Geschäftsführung und stellvertretender Hausleiter beim Wohnpark Binzen, der im Jahr 2014 vom Handelsverband Deutschland als „Geschäft des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

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