Einiges kann schieflaufen
Denn das Pilgern will gelernt sein, zum Beispiel hinsichtlich Übernachtung. Ungezählte Reiseberichte zeugen davon, was schieflaufen könne. Die Wahl seiner Pilgerroute, es gibt südlich von Stuttgart eine ganze Handvoll, hing mit dem Zeitplan zusammen, so Flore. Er wollte von Freiburg nach Basel laufen.
Angefangen hatte diese Passion vor fünf Jahren. Nach dem plötzlichen Tod des Onkels, dem er nahestand, fiel er in ein Loch. Es trieb ihn sozusagen raus ins Freie. Damals sei er im Schwarzwald unterwegs gewesen. Plötzlich befand er sich im Gewühl vieler Menschen. „Ich bin in einen Weihnachtsmarkt geraten. Das habe ich kaum ausgehalten“. Heute geht es ihm gut. Auch wegen der neuen Leidenschaft. Mitunter pilgere er gar parallel, berichtet er. Mit Freunden werden Routen absolviert. Zudem sei er eben gern allein.
Zur Frage, ob die Pilger eigentlich ins Gespräch kommen, schmunzelt er: Wie sehen die denn aus? Man erkenne einen Pilger nicht unbedingt. Und zur Frage, wie man den Kopf die ganze Zeit beschäftige, erklärt er: Man widme sich der Landschaft, da gebe es viel Abwechslung. Ziel sei, den Kopf frei zu bekommen.
Wandern in fünf Tagen
25 Kilometer laufe er am Tag, und dass, obwohl Sport nie sein Ding gewesen sei, wie er lacht. Am nächsten Tag gehe es nach Rümmingen – erneut mit Übernachtung, und dann nach Basel. Nach fünf Tagen in der Fremde freue er sich auf seine Familie, die habe Verständnis für seine Touren als Pilger.