Bei der Mitgliederversammlung der Abteilung Lörrach der Freiwilligen Feuerwehr waren am Samstag in der Feuerwache zufriedene Gesichter zu sehen. Dies, obgleich viele Floriansjünger durch einen großen Einsatz am Vormittag recht erschöpft waren.
Die Freiwillige Feuerwehr Lörrach blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück. Erfreulich ist die Entwicklung der aktiven Mannschaft.
Bei der Mitgliederversammlung der Abteilung Lörrach der Freiwilligen Feuerwehr waren am Samstag in der Feuerwache zufriedene Gesichter zu sehen. Dies, obgleich viele Floriansjünger durch einen großen Einsatz am Vormittag recht erschöpft waren.
Abteilungskommandant Klaus Betting freute sich darüber, dass die Mannschaftsstärke seit Jahren stabil und zuletzt sogar um acht aktive Mitglieder auf jetzt 125, davon acht weibliche, gewachsen ist. In der Jugendfeuerwehr der Abteilung Lörrach wirken 28 Jugendliche, davon sechs Mädchen, mit. Zur Altersmannschaft gehören 85 Mitglieder.
Viel Zeit beansprucht neben den Einsätzen die Aus- und Weiterbildung sowie die Kameradschaftspflege und das Brauchtum. So wurden etwa Maibäume gestellt, Fasnachtsfeuer betreut und im Oktober die Feier zum 60-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr ausgerichtet.
Die Abteilung Lörrach bildet den Einsatzabschnitt Süd. Zu ihr gehören vier Löschzüge. Mit insgesamt 412 Einsätzen im Jahr 2024 sei die Zahl zwar leicht gesunken. Aber die Einsätze seien oftmals sehr fordernd gewesen, etwa der Großbrand in der Denzstraße kurz vor Jahresende.
Zu diesem Großereignis waren nicht nur die Lörracher Feuerwehr mit allen Abteilungen, sondern auch die Kameraden aus Weil am Rhein, Schopfheim und Inzlingen im Einsatz. Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit den umliegenden Feuerwehren hervorragend, sagte Betting in seinem Bericht.
Zu diesen Einsätzen gehörten acht in anderen Abteilungen der Feuerwehr Lörrach. 90 Mal rückten die Sondergruppen in den Landkreis zur Unterstützung aus. Dabei wurden 25 Menschen aus zum Teil lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Vier Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Bei allen Einsätzen wurden 18 Feuerwehrangehörige verletzt (inklusive kleinster Verletzungen).
Eine unnötige Belastung stellten die 91 Fehleinsätze, darunter auch durch Brandmeldeanlagen, dar. Wie Lörrachs Feuerwehrkommandant Michael Ortlieb am Rande der Veranstaltung auf Anfrage erklärte, seien die Wohnungen vorgeschriebenen Rauchmelder sehr nützlich. Denn auch aus einem auf dem Herd vergessenen Essen könnte schnell ein Küchen- oder Wohnungsbrand entstehen.
Der Großteil aller Einsätzen betrifft „Technische Hilfeleistungen“. Darunter gehören Verkehrsunfälle, Beseitigung von umweltgefährdenden Stoffen oder das Auspumpen von Kellern. Die Einsätze wegen Tieren und Insekten nähmen durch die Verbreitung von invasiven Insektenarten tendenziell zu (zuletzt 24 Einsätze).
Kassierer Benjamin Götz schloss die Abteilungskasse mit einem Defizit ab. Geschuldet war dies auch den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr.
Einen Wechsel gibt es beim Amt des Jugendwarts. Nach vielen Jahren legt Manuel Uebelin das Amt nieder. Ihm folgt Fabian Betting. Zusammen mit Fabian Noske und Laura Fritz wird er die Jugendgruppe leiten. Uebelin zeigte sich begeistert über die Jugendfeuerwehr. Im vergangenen Jahr konnte er zehn Neuaufnahmen verzeichnen.
Ortlieb würdigte die gute technische Ausrüstung, die die Stadtverwaltung der Feuerwehr zur Verfügung stellte. Noch Ende März werde ein neues Rüstfahrzeug vom Hersteller abgeholt – nach drei Jahren seit der Bestellung. Inzwischen seien die Preise davongelaufen.
Kritisch sei es kürzlich beim Löschzug 4 Tumringen gewesen, als ein 30 Jahre altes Löschfahrzeug beinahe abgebrannt sei. Das Ersatzfahrzeug sei noch nicht verfügbar. Grundsätzlich stiegen die technischen Anforderungen an die Einsätze durch neue Techniken stetig an. Die Feuerwehr Lörrach hat einen kurzen Imagefilm erstellt, der auf Facebook abrufbar ist, informierte Ortlieb.
Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic überbrachte die besten Wünsche der Stadtverwaltung. Der Einsatzwillen der Feuerwehr sie „ein sanftes Ruhekissen für die Bevölkerung“.