Böllen Abschied und Neuanfang in Böllen

Christoph Schennen
Bruno Kiefer wurde nach 24 Jahren als Bürgermeister von Böllen verabschiedet und seine Nachfolgerin Susanne Broghammer in ihr Amt eingeführt. Foto: Christoph Schennen

Landrätin Marion Dammann dankte Bruno Kiefer für sein langjähriges Engagement in der Gemeinde Böllen. Er kündigte an, sich nicht mehr in die Dorfpolitik einmischen zu wollen. Zu seiner Nachfolgerin wurde Susanne Broghammer verpflichtet.

Landrätin Marion Dammann würdigte in der Gemeinderatssitzung in Böllen am Donnerstag die Verdienste des ausgeschiedenen Bürgermeisters von Böllen, Bruno Kiefer.

Sie bezeichnete ihn als „Garant für ein vertrauensvolles Miteinander“. Mit seiner Ausgeglichenheit und seiner humorvollen Art habe er auch in schwierigen Situationen ausgleichend gewirkt und sich mit Offenheit neuen Themen zugewandt. Wie groß die Unterstützung für Kiefer gewesen sei, zeigten die beeindruckenden Ergebnisse seiner Wiederwahl, so die Landrätin. Sie dankte auch Kiefers Frau. Denn als Familie sei man immer mit eingebunden in das Bürgermeisteramt, so die Landrätin.

„Mit aller Welt verbunden“

Böllen sei kein hinterwäldlerisches Dorf, sondern dank Breitbandversorgung „mit aller Welt verbunden. „Manch größere Gemeinde träumt von einem solchen Anschluss“, fügte Dammann an. Sie wünschte Kiefer, der 24 Jahre Böllens Gemeindeoberhaupt war und am 10. Januar 2001 in sein Amt eingeführt wurde, „Gesundheit, Zeit für die Familie und Gottes reichen Segen. Ich bin sicher, dass Sie Ihrer Nachfolgerin Susanne Broghammer mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Peter Schelshorn, Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Schönau, sagte: „Bruno Kiefer war ein Bürgermeister, auf den man sich verlassen konnte. Wir waren uns immer einig, dass es vorwärts gehen muss.“ Kiefer habe bei allen Projekten im Dorf darauf geachtet, dass die Kosten im Rahmen bleiben. Der neuen Bürgermeisterin versicherte Schelshorn, dass die Verbandsversammlung an ihrer Seite stehe. Er wünschte ihr „viel Erfolg, Geduld und Toleranz“.

Bruno Kiefer sagte, mangels Vorgänger habe er sich vieles selbst erarbeiten müssen. Das sei aber gelungen, weil die Verwaltung in Schönau ein verlässlicher Partner gewesen sei, wo es „stets offene Türen und helfende Hände“ gab und gibt. „Und ich habe das Amt mit Überzeugung und Herzblut ausgeübt“, so Kiefer weiter. „Man wächst mit jeder Herausforderung.“ Froh sein könne Böllen, dass eine Nachfolgerin für ihn gefunden wurde. „Sie wird es anders machen, aber sie macht es gut.“ Er fügte an: „Frischer Wind tut immer gut.“ Kiefer kündigte zwar an, dass er die Diskussionen im Dorf weiter verfolgen wolle, aber:„Einmischen werde ich mich nicht mehr.“ Er machte deutlich, dass die Diskussionen um das Thema Windkraft nicht der Grund gewesen seien, weswegen er vor einem Jahr entschieden habe, kein weiteres Mal zu kandidieren.

Auch Dirk Wagner von den Tauziehfreunden und Manfred Rose dankten ihm für die gute Zusammenarbeit.

Nach den Ansprachen gab es einen kleinen Imbiss, bei dem sich die zahlreichen Bürger persönlich bei ihrem langjährigen Bürgermeister bedanken konnten. Auch viele Bürgermeister der benachbarten Orte bedankten sich bei Kiefer.

Broghammer vereidigt

In der Sitzung wurde Susanne Broghammer durch ein vom Gemeinderat gewähltes Mitglied im Namen des Gemeinderats in öffentlicher Sitzung vereidigt und verpflichtet. Die Erzieherin wurde am 10. November als einzige Kandidatin mit 75,7 Prozent der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin der kleinsten Gemeinde Baden-Württembergs gewählt und freute sich über dieses „eindeutige Ergebnis“.

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