Der gesamte Zustand des Bauschuttlagers lasse keinen anderen Schluss zu als den, das, insbesondere auch aufgrund der starken Regenfällen in der letzten Zeit, umweltschädliche Stoffe in die Natur gelangen. Dies wiege umso schwerer, weil es sich beim Böllenbach um ein eingetragenes Biotop handle und weil das betreffende Flurstück im Biosphärengebiet Schwarzwald (Pflegezone) und im Naturpark Südschwarzwald liege und teilweise mit einem Naturschutz-, FFH- und Vogelschutzgebiet überlappe.
Weniger dramatisch sieht Böllens Bürgermeister Bruno Kiefer die Situation. Das fragliche Material stamme aus einer Straßensanierung in Oberböllen. Es handle sich um ein reines Zwischenlager, das in dem Waldstück eingerichtet worden sei, weil man keinen anderen Platz zur Verfügung gehabt habe. Es sei klar, dass das Material nach einer Beprobung wieder entfernt werde. Dies gelte auch für das Material, das auf einer Länge von etwa 50 Metern für die Befestigung des Zufahrtwegs zur Ablagerungsstelle genutzt worden sei.
Was die Absicherung des Platzes angeht, meint Kiefer, es sei Sache des Bauunternehmens, sich darum zu kümmern. Der Bürgermeister sieht den fraglichen Bereich rund 50 Meter vom Bach entfernt und betont: „Ich habe keine Umweltbedenken.“ Im übrigen sei die Gemeinde in dieser Sache mit dem Landratsamt in Kontakt.
Die Behörde bestätigt auf Nachfrage, dass es sich um ein Zwischenlager für Erdaushub und Straßenaufbruch und die Auffüllung zwecks Verbreiterung des Zufahrtswegs zu diesem Zwischenlager handelt. Ein solches Zwischenlager in dieser Größe sei immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig, lässt die Pressestelle des Landratsamts wissen. Diese lag nicht vor und konnte auch nicht in Aussicht gestellt werden, heißt es weiter. Deshalb werde das Lager mitsamt der Wegverbreiterung dieser Tage wieder entfernt.