Seit längerem unbewohnt
Schon die Jahreszahl 1695, kunstvoll mit einem Bild auf die Fassade gemalt, macht neugierig. Nur ein kleines Maklerschild deutet darauf hin, dass das Objekt aktuell zum Verkauf steht und seit längerem unbewohnt ist. Die letzten Bewohner starben vor einigen Jahren: Fritz Bollschweiler im Jahr 2018, seine Ehefrau zwei Jahre darauf. Die Nachfahren Kurt Bollschweiler und Elke Kummerer beabsichtigen nicht, in die alte Mühle einzuziehen und versuchen das Objekt seit eineinhalb Jahren zu verkaufen – bislang allerdings erfolglos. Damit steht die Zukunft des historischen Gemäuers in den Sternen.
Die Geschichte der alten Mühle reicht sogar bis ins Jahr 1652 zurück. Dass eines der ältesten Häuser aus Bürchau aus Bruchstein und nicht aus Holz errichtet wurde, deutet auf einen gewissen Wohlstand der Erbauer hin. Eine Ahnentafel der Müller von Bürchau nennt elf Generationen und vier Familiennamen: Eiche, Lenz, Asal und Bollschweiler. Theodor Bollschweiler, der Großvater des Erben, führte die Mühle bis zum zweiten Weltkrieg. Dessen Sohn Fritz befand die Mühle, die vom Wasser der Belchenwiese angetrieben wurde, als nicht mehr rentabel und riss das komplette Mühlwerk mit Wasserrad, Mahlsteinen und Transmissionen aus dem Gebäude.