Bürgermeisterwahl im Kleinen Wiesental Kandidaten auf Suche nach dem Match

Wolfgang Grether
Mehr als 100 Besucher kamen zum Speed Dating, um den für sie passenden Bürgermeister zu finden. Foto: Wolfgang Grether

Beim Speed-Dating mit den sechs Bürgermeisterkandidaten konnten sich die Bürger im direkten Austausch von den Qualitäten der Bewerber überzeugen. Dazu hatte der Verein für Erneuerbare Energien eingeladen.

Speed-Dating ist bekannt als Möglichkeit bei der Partnersuche, bei der aus einem kurzen Zusammentreffen eine Verbindung fürs Leben werden soll – ein Match eben, wie man heutzutage sagt. Im Kleinen Wiesental wurde dieses Format genutzt, um den nächsten Bürgermeister kennenzulernen.

Ein Kandidat fehlt

Fast 100 Menschen trafen in Wies, wo der Verein für Erneuerbare Energien zum Kandidaten-Speed-Dating eingeladen hatte, auf eine Kandidatin und fünf Kandidaten. Sebastian Felix Matthaei war nicht dabei. Moderatorin Patricia Fromm gab zunächst die Gelegenheit für eine Vorstellungsrunde.

Humorvoll der Einstieg von Rainer Brutschin, ernst sein Anliegen für gute Zusammenarbeit im Kleinen Wiesental. Das „Miteinander“ ist ihm wichtig. Als Vereinsmensch kennt er Diskussionen, Konsensbildung und das Aufeinanderzugehen. Dem ehemaligen Betriebsrat liegen Menschen am Herzen. Er sucht Verantwortung und will die Infrastruktur, ärztliche Versorgung und das Vereinsleben stärken.

Die einzige Bewerberin Esther Janine Büttner war als Bundeswehrangehörige in Afghanistan und hat erlebt, was eine nicht intakte Gesellschaft bedeutet. Gemeinsinn ist ihr wichtig. In der Arbeit ist sie transparent und offen.

Dieter Ebernau steht für ein soziales Miteinander. Als Sozialarbeiter kennt er Nöte und Ängste von Menschen und weiß, wie wichtig es ist, diese ernst zu nehmen. Während seiner Tätigkeit in Freiburg lernte er die Zusammenarbeit mit Ämtern kennen und ist somit mit der Verwaltungsarbeit vertraut.

Adrian Hofmann ist Kommunalpolitiker und kennt sich dank seines Sitzes im Gemeinderat Münstertal mit der Gremienarbeit aus. Als Führungspersönlichkeit in der freien Wirtschaft weiß er um betriebswirtschaftliche Zwänge. Ursprünglich SPD-Mitglied hat er sich mittlerweile von der Parteiarbeit abgewendet, um in den Entscheidungen freier zu agieren.

Forstrevierleiter Stefan Niefenthaler kennt Verwaltung eigentlich schon seit Kindheitstagen von seinem Vater. Er ist in der Feuerwehr aktiv und versteht das Kleine Wiesental als Einheit, die noch mehr zusammengebracht werden kann, um Stärke zu beweisen. Energieautark soll das Tal werden, um so Energiekosten zu senken und die Ökobilanz zu verbessern.

Reiner Weis ist im Kleinen Wiesental schon als Ortschaftsrat und Gemeinderat bekannt. An seinem Arbeitsplatz hat er eine Leitungsfunktion. Er sieht für das Kleine Wiesental Herausforderungen und Chancen zugleich und will den öffentlichen Nahverkehr fördern und lokale Unternehmen stärken. Erneuerbare Energien sollen das Tal unabhängig machen. Ein stabiler Haushalt ist wichtig.

Rege Gespräche

Die an sechs großen Tischen sitzenden Besucher wurden von der Kandidatin und den Kandidaten jeweils für zwölf Minuten besucht. Daraus entwickelten sich rege Gespräche mit durchaus persönlichem Kontakt.

Jugendarbeit und das Miteinander im Alter waren ebenso Thema in den Gesprächskreisen wie der Kindergartenbetrieb und die ärztliche Versorgung sowie die Dorfkernbelebung und der Flächennutzungsplan. Einheitlich auch das Ziel, die Bevölkerung im Tal zu halten und den Zuzug zu unterstützen, ebenso wie den Tourismus. Ganz konkret bei allen: eine neue Homepage soll mehr Aufmerksamkeit erregen. Die Feuerwehr war ebenfalls Thema. In der Vergangenheit hatte es in Sachen Feuerwehr ja noch einige Kontroversen gegeben. Windkraftanlagen spielten keine wesentliche Rolle in den Anfragen der Bürger.

Ein großes Dankeschön von der Kandidatin und den Kandidaten gab es für den interessanten Austausch und die rege Beteiligung. „Es war intensiv“, lautete ein Kommentar zu dem Abend.

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