Bürgermeisterwahl in Steinen Nachhaltiges für den Ort bewegen

Manuel Hunn
Gunther Braun weist auf den starken Verkehr in der Eisenbahnstraße hin. Foto: Manuel Hunn

Der amtierende Steinener Bürgermeister Gunther Braun bewirbt sich für eine weitere Amtszeit. Kurz vor dem Wahlsonntag empfängt er unsere Zeitung im Rathaus – von dort aus startet ein Rundgang durch den Ort.

Ein kalter Wind weht und die grauen Wolken am Himmel versprechen Regen in Steinen an diesem Morgen. Trotz der Ferienzeit ist einiges los auf der Eisenbahnstraße am Rathaus. Vor dem Rathaus berichtet Bürgermeister Gunther Braun zu Beginn des Rundgangs kurz von den Plänen, wie die beiden Gebäude zu einem zentralen barrierefreien Rathaus mit Bürgerbüro und Rathausplatz umgebaut werden sollen. Er hoffe, dies in einer weiteren Amtsperiode umsetzen zu können. In der finanzschwachen Gemeinde müsse man aber „in kleinen Schritten vorangehen“, betont der Bürgermeisterkandidat – und ist sich sicher, dass die Bürger dafür Verständnis haben.

Projekte dauern lange

Das wichtigstes Projekt im Falle seiner Wiederwahl ist jedoch die Verbesserung der Verkehrssituation im Dorf und die geplante Ortsumfahrung „Steinen Ost“. „Projekte dauern immer lange – da sind zehn Jahre schnell vergangen“, sagt der Bürgermeister. Es brauche einfach Zeit, wenn man etwas anstößt. Das in die Wege geleitete städtebauliche Sanierungsprogramm sei auf Jahre ausgelegt, und „um hier weiterzumachen, wäre es natürlich nicht schlecht, dranbleiben zu können“. Dies sei auch der Hauptgrund, warum er nochmals kandidiert: Umsetzen können, was man sich vorstellt.

Der 58-Jährige, der im Ortsteil Hägelberg wohnt, verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat, sagt: „Ich habe vor, hier zu bleiben und alt zu werden.“ Auch deshalb will er in der Gemeinde „etwas Nachhaltiges bewegen“ und eine Infrastruktur schaffen, die lange genutzt werden kann.

Braun berichtet, dass er kein wirkliches Wahlkampfmotto habe. Er betont aber, dass eine zweite Amtszeit keineswegs auf ein reines „weiter so“ hinauslaufe. In der Lokalpolitik gelte es schließlich täglich neue Anforderungen zu meistern. Als er vor acht Jahren das Bürgermeisteramt übernahm, habe es kein Corona, keine Wirtschaftskrise, keinen Ukraine-Krieg gegeben. „Es sind immer neue Herausforderungen, du weißt nicht was morgen kommt.“ Darauf müsse sich ein Bürgermeister jeden Tag aufs Neue einstellen und das Beste daraus machen.

Verkehr als Dauerthema

Die Verkehrssituation ist in Steinen allerdings schon seit Jahren ein Thema. Braun erklärt, dass es für ihn nicht darum gehe, den Kernort autofrei zu machen, sondern den Durchgangsverkehr, insbesondere Lastwagen und den Berufsverkehr, „rauszukriegen“. Der Bürgermeisterkandidat erläutert, dass viele Berufspendler durch den Ort fahren, um dem Stau aufgrund des „viel zu kleinen“ Kreisverkehrs auf der B 317 zu entgehen. Die geplante Umfahrung würde besonders die Eisenbahnstraße entlasten.

Der Diplomingenieur für Architektur führt durch die stark befahrene Eisenbahnstraße in die Rotzlerstraße, die nach rund 200 Meter hinter dem Schulgelände an einer großen Brache endet. Braun schildert, dass die Gemeinde mittlerweile fast das ganze Tal erwerben konnte. Ein einziges Grundstück fehle noch, aber „das kriegen wir geregelt“, ist sich der Bürgermeisterkandidat sicher.

Gunther Braun erklärt, dass die Rotzlerstraße hier verlängert werden soll, um einerseits das Innendorf verkehrstechnisch zu entlasten, und damit die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Andererseits könnte über eine so neugeschaffene Route der „untragbare Zustand“ am „scharfen Eck“ in der Kanderer Straße entschärft werden. Denn dieses „scharfe Eck“ könnten lange Lastwagen oder Busse nur passieren, „wenn der ganze Verkehr stehenbleibt“.

Hier soll die Rotzlerstraße für eine Umfahrung verlängert werden. Foto: Manuel Hunn

Positives Feedback

Auf die Frage, welche Chancen er sich auf eine Wiederwahl ausrechnet, schildert Braun, dass er „ein paar Prozente mehr Erfahrung“ als sein Gegenkandidat im Umgang mit Kommunen und Großprojekten habe.

Die Erfahrung zeige zudem, dass „wenn ein Bürgermeister nicht gerade irgendetwas falsch gemacht oder es sich mit der Bevölkerung verscherzt hat“, es für andere Bewerber schwierig sei, sich gegen einen amtierenden Kandidaten durchzusetzen. Er versuche stets, direktes Feedback der Bürger zu erhalten: „Nur so weiß ich, was sie brauchen und was sie gern hätten.“ Derzeit gehe er im Wahlkampf von Haus zu Haus, verteile seine Flyer – und sei dabei auf stets positives Feedback der Wähler gestoßen.

Die Bürgermeisterwahl in Steinen findet am kommenden Sonntag, 7. April, statt.

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