Bundestagswahl in Lörrach Mit zirka 400 Wahlhelfern und etwa 35 000 Wahlberechtigten

Marco Fraune
Die vorgezogene Bundestagswahl wirft auch in Lörrach ihre Schatten voraus. Foto: Kristoff Meller

Die Vorbereitungen für die vorgezogene Bundestagswahl laufen. In einigen Wahllokalen könnte es angesichts der Fasnacht bunt zugehen.

Bundeskanzler Olaf Scholz will am Montag im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Weil die Antwort eigentlich schon feststeht, haben in den Rathäusern der Republik bereits die Vorbereitungen für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar begonnen. In Lörrach müssen voraussichtlich etwa 35 000 Wahlberechtigte ihre Wahlbenachrichtigungen erhalten. Darüber hinaus ist auch noch viel zu tun.

Wer hilft mit?

Die Wahllokale wurden bereits wieder reserviert und die zu beschaffenden Wahlunterlagen bestellt, hieß es am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus. Nun stehe die Wahlhelfereinteilung an. Die Zahl der Wahlhelfer belaufe sich auf zirka 400. Grundsätzlich besteht für die angeschriebenen Bürger die Pflicht, das Ehrenamt zu übernehmen, was in der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg auch verankert ist. Doch es gibt auch Ausnahmen, wie wichtige berufliche Verpflichtungen am Wahltag. Anders sieht es mit dem Wahlteam aus. Dies besteht aus Mitarbeitern der Ratsarbeit und der Servicestelle InSeL. Dieses Team habe sich auch schon gebildet und bereite sich mit Schulungen auf die im Januar kommenden Aufgaben des Wahlbüros vor.

Reicht die Zeit?

Dass noch vor der Vertrauensfrage-Antwort die Wahlvorbereitungen in Angriff genommen werden, hat seinen Grund. Normalerweise beträgt die Vorbereitungszeit ein halbes Jahr, so Stadtsprecher Alexander Fessler. Nun seien es zwei bis drei Monate. „Vor allem werden sich die verkürzten Fristen auswirken.“

Die vollständigen Wahlunterlagen beispielsweise zum Briefwahlversand werden laut Wasserstandsmeldung erst Anfang bis Mitte Februar zur Verfügung stehen. Das Briefwahlbüro habe somit erst zwei Wochen vor dem Wahltermin geöffnet und könne auch erst dann die Briefwahlunterlagen versenden – teils auch ins Ausland. Wahlleiterin Yvette Heinze zeigt sich gegenüber unserer Zeitung aber optimistisch, dass alles klappen wird. Eine Wahl sei immer eine große Herausforderung für das Wahlteam. „Da wir die vergangenen Wahlen alle bestens gemeistert haben, bin ich sehr zuversichtlich, dass dies auch wieder so ist.“ Wenn zusätzliche helfende Hände für beispielsweise das Verpacken der Wahlunterlagen benötigt werden, könne das Wahl-Team auf die Hilfsbereitschaft und den Teamgeist der Kollegen anderer Bereiche zählen.

Die Folgen der Fasnacht

Gleichzeitig bringt der Wahltermin 23. Februar nicht nur wegen der Kurzfristigkeit Herausforderungen für die Umsetzung mit sich. Eine Woche später ist auch Fasnacht. Während in Binzen der Umzug verlegt wurde, um nicht mit dem Wahltag zu kollidieren, halten sich die Auswirkungen für die Lörracher Narren in Grenzen. Lediglich der Seniorennachmittag fällt auf den 23. Februar, weiß der Lörracher Obergildenmeister Michael Lindemer. Dieser findet in der Alten Halle Haagen statt – diese ist kein Wahllokal. „Die Senioren können aber natürlich morgens an die Urne gehen oder die Briefwahl nutzen.“

Knapp 300 Lörracher Narren wollen sich zudem am gleichen Tag in Richtung Wehr-Öflingen aufmachen, wo ein Treffen der Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte stattfindet. Daher könnten morgens im Lörracher Wahllokal durchaus der eine oder andere Hästräger für bunte Bundestagswahl-Stimmung sorgen, erklärt Lindemer. „Auf jeden Fall sollen alle ihr Wahlrecht nutzen.“

Leicht umgeplant

Die Fasnacht wirkt sich aber auch auf die Wahlvorbereitungen für Brombach aus. Die drei Wahllokale in der Sporthalle wurden umgeplant, da dort am Samstag eine Fasnachtsveranstaltung stattfindet. „Hier wird in die Ortsverwaltung, die alte Gewerbeschule und das Kinderhaus auf dem Bühl, die alle bereits einmal Wahllokale waren, ausgewichen“, erklärt Stadtsprecher Fessler.

Insgesamt finde zwar kein Vorabversand des Stimmzettels statt, wie es bei der Kommunalwahl erfolgt, aber die Wahl-Organisatoren rechnen mit einem unkomplizierteren Wahlgeschehen in allen Wahllokalen.

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