Chemie und Pharma am Hochrhein Mit Theater den Nachwuchs locken

Tim Nagengast
Evonik-Standortleiter und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Chemie und Pharma am Hochrhein, Hermann Becker, Thomas Pietrek, Leiter Aus- und Weiterbildung und Auszubildende der Evonik sowie Matteo Branzi von RheinPerChemie stellten Berufe ihres Unternehmens vor und kamen darüber mit den Schülern ins Gespräch. Foto: Juri Junkov

Jugendliche für eine Ausbildung in der Chemie- und Pharma-Branche zu interessieren, ist das Ziel der neuen Kooperation des Vereins Chemie und Pharma am Hochrhein mit dem Lörracher Theater Tempus fugit.

Der Verein unterstützte erstmals drei Veranstaltungen des Berufsorientierungsprojektes „Nur Mut“ für Schüler, die sich in Kürze damit befassen, welchen Beruf sie ergreifen wollen. „Nur Mut“ wird von der Arbeitsagentur Lörrach mitfinanziert. Es soll Jugendliche dazu ermutigen, sich mit der eigenen Berufsfindung auseinanderzusetzen.

Dabei erhalten Unternehmen die Gelegenheit, ihre Berufsbilder vorzustellen. Schüler können dabei mit Ausbildungsleitern und Auszubildenden ungezwungen ins Gespräch kommen und Fragen zum Berufsalltag stellen, schreibt der Verein Chemie und Pharma am Hochrhein im Rahmen einer Pressemitteilung.

Theater-Aufführung am Unternehmens-Standort

Rund 175 Schüler der Gemeinschaftsschule (GMS) Rheinfelden, der Werner-Kirchhofer-Realschule Bad Säckingen sowie der Realschule Grenzach nahmen an den vom Verein unterstützten Aufführungen in den drei Kommunen teil und haben sich dank der erfahrenen Moderatoren des Theaters sehr gut eingebracht und mitgewirkt, wie der Verein im Nachgang mitteilt. Bei der Auftakt-Veranstaltung in Rheinfelden begrüßte Evonik-Standortleiter Hermann Becker die rund 55 Schüler der GMS und dankte allen Beteiligten. Die Veranstaltungen seien eine wertvolle Hilfe für die Zukunftsgestaltung, sagte Becker und „zudem unterstützen sie mein großes Anliegen, die wertschöpfende Chemie- und Pharmaindustrie in die Herzen der Menschen der Region zu tragen.“ Becker ist gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Erstmalig wurde in Rheinfelden „Nur Mut“ nicht in einer Schule, sondern bei einem Unternehmen selbst realisiert. Dies kam sowohl bei dem Team von „Tempus fugit“ als auch bei den Schülern sehr gut an. Bei „Nur Mut“ konfrontierten die Schauspieler die Jugendlichen zunächst in verschiedenen Szenen mit dem Thema Berufswahl. Dabei diskutieren sie altersgemäße Fragen zur eigenen Persönlichkeit, zu Zukunftsperspektiven und zur Berufsfindung. Die Charaktere des Stückes stellen verschiedene Rollen in der Klasse dar: Die einen provozieren, die anderen beschwichtigen, wieder andere haben gar kein Interesse.

Die Schauspieler von Tempus Fugit wollen den Jugendlichen Mut machen bei der eigenen Berufswahl. /Juri Junkov

Selbstwirksamkeit erfahren als Schlüssel

In einer anschließend moderierten Interaktion zwischen Schauspielern und Jugendlichen griffen diese in den Handlungsverlauf ein und erfuhren, dass sie selbst Situationen verändern können. Dabei gelang es den Schauspielern mit viel Gespür, die Jugendlichen erfolgreich „abzuholen“ und zu motivieren, mitzumachen.

Vorstellung der Berufe und Austausch

Dann kamen mögliche Berufe ins Spiel: Als Vertreter des Vereins Chemie und Pharma am Hochrhein stellten Evonik-Standortleiter Hermann Becker, Thomas Pietrek, Leiter Aus- und Weiterbildung und Auszubildende der Evonik, sowie Matteo Branzi von RheinPerChemie Berufe ihres Unternehmens vor und kamen darüber mit den Schülern ins Gespräch. Eindruck bei den Gästen hinterließ auch der Turbolöscher der Werkfeuerwehr, den Evonik zum Abschluss auf dem Werksgelände in Aktion präsentierte.

In der Realschule Grenzach nutzten rund 65 Schüler die Gelegenheit, mit Auszubildenden von DSM und Roche Pharma ins Gespräch zu kommen. Gregor Böhler, HR Country Lead Germany DSM-Firmenich, und DSM-Ausbildungsleiter Thomas Wiedenbauer stellten dabei Berufe ihres Unternehmens, etwa den des Chemikanten, vor. Sie erläuterten, wie die ersten Wochen der Ausbildung gestaltet werden und wie eine Praktikumsbetreuung aussieht. Auch Marc Mattes, Head of Innovation Center of Excellence, und Fatima Schuler, Lead Young Talent Programs, beide bei Roche Pharma, stellten Ausbildungsmöglichkeiten vor und schilderten, wie die Azubis von Anfang an ins Unternehmen integriert würden.

Warum als Verein Nachwuchsgewinnung fördern?

„Der Verein Chemie und Pharma hat einen besonderen Charakter“, wird Martin Häfele, Vorsitzender des Vereins und Geschäftsführer der DSM Nutritional Products GmbH in Grenzach-Wyhlen, in der Mitteilung zitiert. Der Zusammenschluss regionaler Vertreter der Chemie- und Pharmaindustrie mit Landkreisen, Kommunen, Verbänden und Gewerkschaft mit dem Ziel des Dialogs sei einzigartig in Deutschland. Dieses Potenzial wolle man weiter nutzen, um Lösungen für dringende Fragen in der Region zu finden. So habe es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, „gemeinsam den Pool an Fachkräften und Auszubildenden am Hochrhein für die Branche aufzufüllen“.

Demnächst „Erlebnistage am Hochrhein“

Die vom Verein organisierten „Erlebnistage am Hochrhein“ werden auch in diesem jahr stattfinden. Das Science Mobil ist wieder mit Wissenschaftsshows für Schüler der 5. und 6. Klassen in Rheinfelden (6. November), Wehr (7. November) und Grenzach (8. November) zu Gast.

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