Christuskirche Rheinfelden Orgel-Sanierung kostet 250 000 Euro

Jürgen Scharf
Kirchenmusikdirektor Rainer Marbach deutet auf die eingeknickten Pfeifenfüße der Pedalpfeifen. Foto: Jürgen Scharf

Nach zehnjähriger Planungsphase soll es Anfang 2025 soweit sein: Die Rensch-Orgel in der Christuskirche steht vor einer Generalüberholung. Für 250 000 Euro wird das Instrument, das mittlerweile fast 45 Jahre alt ist, fit für die Zukunft gemacht. Zwar gibt es Zuschüsse, doch ohne Spenden geht es nicht.

Die Orgel soll aber nicht nur eine optisch-akustische Verschönerung erhalten, sondern eine gründliche Revision, wie sie bei der „Königin der Instrumente“ alle 15 oder 20 Jahre nötig ist. Dabei werden nicht nur Schäden behoben, sondern auch technische Erweiterungen vorgenommen.

Die Rensch-Orgel, gebaut 1980 während der Amtszeit des damaligen Kantors Rolf Haas, ist zwar eine Dame in den besten Jahren, aber die Zeit ist nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Das zeigt sich an schadhaft gewordenen Verschleißteilen wie einem Riss im Ausgleichsbalg. Das feine Leder ist durch Luftfeuchtigkeit und Trockenheit gerissen, dadurch zischt die Luft am Balg hörbar heraus - ein störendes Geräusch beim Orgelspielen. Deutlich sichtbar ist, dass die Pfeifenfüße an den Pedalpfeifen eingeknickt sind, einsinken und dringend stabilisiert werden müssen. Darauf weist Kirchenmusikdirektor Rainer Marbach hin, der kürzlich bei einer Orgelführung interessierten Besuchern Einblick ins Innere, das Gehäuse, gab und die erforderlichen Maßnahmen erläuterte.

Großspender ist die Tarr-Stiftung

Die Hauptausreinigung und die Reparaturarbeiten sind das eine, die klangliche Aufwertung das andere. So wird das Schwellwerk erweitert und vergrößert, um dem Klang mehr Tiefe und Gravität zu verleihen. Dem Schwellwerk fehlt im Registeraufbau eine tragende Basis, deshalb soll ein „Fagott 16 Fuß“ als neues Register eingebaut werden. Kostenpunkt: 17 000 Euro. Dafür werden noch Spenden gesammelt.

Eine Großspenderin hat die Kirchengemeinde bereits gefunden: Die Rheinfelder Konzertorganistin Irmtraud Tarr finanziert mit ihrer Tarr-Stiftung eine elektronische Setzeranlage für 60 000 Euro, mit der den Organisten das Registrieren mächtig erleichtert wird. Für Orgeln dieser Größe ist eine solche Setzeranlage eigentlich Standard und ein Muss, denn mit ihr lassen sich Registerkombinationen programmieren, vorab speichern und auf „Knopfdruck“ abrufen.

Spendenaktion steht auf breitem Fundament

Und es braucht nicht mehr, wie bisher, ein oder zwei Registranten, die beim Registrieren helfen. Bisher benötigen die Organisten viel Kraft beim Ziehen der Knäufe. Die Spende der Tarr-Stiftung macht es nun möglich, dass die Elektromagnete zusätzlich in die Registerzüge eingebaut werden können. Irmtraud Tarr will mit ihrem Beitrag die Runderneuerung der Orgel unterstützen, mit der sie eng verbunden ist, die sie bereits bei der Einweihung gespielt und an der sie oft bei den Marktmusiken alle Register gezogen hat. Im ersten Halbjahr 2025 steht die Revision an. Sie ist mit 250 000 Euro Kosten veranschlagt und wird von der Orgelbauwerkstatt Mühleisen aus Leonberg durchgeführt. Finanziert wird die Orgelrenovierung durch Zuschüsse der Badischen Landeskirche und des Förderkreises für Kirchenmusik sowie durch Rücklagen der Kirchengemeinde, die für diesen Zweck seit zehn Jahren gebildet wurden. Außerdem werden kräftig Spenden generiert aus Konzerten wie der Reihe „Abendlob“ und den Improvisations-Matineen des Organisten Johannes Fankhauser. Sogar ein „Orgelwein“ der Winzergenossenschaft Herten wird verkauft. Zudem können Orgelfreunde die Patenschaft für eine Orgelpfeife übernehmen.

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