Beim Gruppencoaching bilden die Teilnehmer kein Arbeitsteam. Sie nehmen in ihrer Organisation jedoch ähnliche Funktionen wahr. Ein klassischer Anlass für ein Gruppencoaching ist: Mehrere junge Führungskräfte eines Unternehmens sind noch unsicher, wie sie sich in bestimmten Führungssituationen verhalten sollen. Ein weiterer Anlass: Die Führungskräfte stehen vor einer für sie neuen Aufgabe – zum Beispiel Mitarbeiter in einer Umbauphase des Unternehmens zu führen.
Reflexionsprozesse anstoßen
Dann ist ein Gruppencoaching meist effektiver als ein Einzelcoaching. Denn im Austausch mit ihren Kollegen wird den Führungskräften oft klar, „dass ihre Probleme ihre Wurzeln nicht in ihrer Person, sondern primär in der Situation haben“, erklärt Albrecht Müllerschön. „Sie merken im Gespräch mit ihren Kollegen aber auch, wo diese mehr oder weniger Schwierigkeiten haben – wo also vermutlich ihre persönlichen Stärken und Schwächen liegen.“
Diesen Reflexionsprozess muss der Coach stimulieren. Er sollte die Teilnehmer außerdem dazu veranlassen, aus ihren Erkenntnissen die nötigen Schlüsse zu ziehen. „Zugleich sollte er ihnen aber als Rat- und Impulsgeber zur Seite stehen“, fordert Müllerschön, „und die Führungskräfte etwa auf alternative Lösungswege hinweisen, an die sie aufgrund ihrer geringen Erfahrung noch nicht denken.“ Deshalb muss der Coach Führungserfahrung haben.