Die beiden Interviewer Moritz Hofmann und Fabian Grillo hatten sich für das beliebte Gesprächsformat wieder besondere „Überraschungen“ für ihren Gast überlegt. Zum „Running Gag“ entwickelte sich die Erinnerung an eine Klassenfahrt nach Barcelona.
Der Comedian Johannes Schröder war zu Gast bei „Nachgefragt“ am Kreisgymnasium Neuenburg am Rhein.
Die beiden Interviewer Moritz Hofmann und Fabian Grillo hatten sich für das beliebte Gesprächsformat wieder besondere „Überraschungen“ für ihren Gast überlegt. Zum „Running Gag“ entwickelte sich die Erinnerung an eine Klassenfahrt nach Barcelona.
Im Hintergrund Lexika in den Regalen, im Vordergrund viele Pappkartons zum Stapeln mit diversen Aufschriften wie „Denkwürdigste Klassenfahrt“, „Fleischereifachverkäufer“, „Kanada“: Schröder war gefordert, die Kartons gemäß der Stationen in seinem Leben richtig zu ordnen und quasi nach Jenga-Vorschriften einen Turm damit aufzubauen. Nicht fehlen durfte der unvermeidliche Overhead-Projektor, das Erkennungsmerkmal von Schröder, von dem Hofmann und Grillo „im hintersten Eck des Gymnasialkellers noch ein Exemplar als Wohlfühlfaktor für den Ex-Lehrer entdeckt“ hatten.
Mit einem Multiple-Choice- Quiz (die Fragen standen auf dem Overhead-Projektor), zeigte sich, dass das Team um Hofmann und Grillo als Antworten auf ernste Fragen mindestens genauso satirisch kreativ waren wie der Berliner Comedian. Dies bewiesen die Möglichkeiten bei der Frage, wer zu den verrücktesten Neulingen im Trumpschen Kabinett gehören werde. Schröders Wahl fiel auf Lord Voldemort als Leiter des Kompetenzteams – die Gäste spendeten dazu Beifall. Politische Fragen wurden ebenfalls gestellt – zum Beispiel wurde ein neues Aufgabenfeld für Ex- Finanzminister Christian Lindner gesucht – vorgeschlagen wurde für ihn die Gründung einer APO-Sylt Gruppe oder der Posten eine Museumsführers im Porsche-Museum.
Beim Stapeln der Lebensstationen-Kartons erfuhren die Gäste, dass Schröder während seines Studiums (Englisch und Germanistik) für eine Metzgerei am Kaiserstuhl mit einem Verkaufswagen im Schwarzwald unterwegs war. Gefragt nach seinen Lehrererfahrungen berichtete Schröder, dass er schon als junger Mann im Zivildienst mit schwierigen jungen Menschen zusammenarbeitete und merkte, diese für etwas begeistern zu können.
„Man muss sich als Lehrer freuen auf seine Schüler, positiv in die Klasse gehen. Es ist wichtig, Lob auch für schwächere Schüler parat halten, man muss gern mit Jugendlichen zusammenarbeiten“, gab der bekennende „G 9“-Fan zu Protokoll.
Der beste Streich, der Schröder je gespielt wurde, kam von Berufsschülern – die hatten verschiedene Bohrgeräusche aufgenommen und spielten die über eine versteckte Bluetooth Box immer wieder im Unterricht ab. „Bis ich drauf gekommen bin, was da los ist, das hat gedauert – aber es war genial“, amüsierte sich der Komiker.
Die denkwürdigste Klassenfahrt war eine nach Barcelona. Der Busfahrer entwickelte sich zum Teammanager, eine Lehrerin verfiel dem Kontrollwahn des Anwesenheitschecks per Klemmbrett, und dann vergaßen sie noch einen Schüler auf einem Parkplatz in der Provence.
Zum Stichwort Kanada: Schröder nahm eine Auszeit als Lehrer, geriet in den Corona-Lockdown und versuchte sich in Kanada mit ersten komischen Bühnenauftritten. Zurück in Deutschland perfektionierte er seine Lehrererfahrungen auf satirische Art für die Bühne.
Gag-Ideen entwickelt er zusammen mit einem guten Freund am Telefon. „Comedy ist für unsere Berufssparte auch eine Art, Dinge komisch zu verarbeiten, die wir im realen Leben zum Heulen finden“, bekannte er. Er habe eine Nische für sich gefunden, aber Spitzenverdiener sei er nicht. Er könne durchaus sich vorstellen, wieder als Lehrer zu arbeiten, erfuhr das Publikum.