Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter, gratulierte seiner Parteikollegin. "Wenn die Aussage stimmt, dann gratuliere ich Annalena Baerbock ganz herzlich dazu. Das ist eine wichtige Position. Auch wenn die UN im Moment in nicht unerheblichen Schwierigkeiten ist, muss man trotzdem alles dafür tun, den Multilateralismus zu stärken", sagte er Welt TV.
Moskau lehnt UN-Kandidatur Baerbocks mit Nazi-Verweis ab
Russland lehnt die UN-Kandidatur Baerbocks ab. "Es wäre merkwürdig, 80 Jahre nach dem Sieg (im Zweiten Weltkrieg) auf dem Posten der Vorsitzenden der Generalversammlung die Enkelin eines Nazis zu sehen, die stolz auf die "Heldentaten ihres Großvaters" ist", sagte die Sprecherin des russischen Außenamts, Maria Sacharowa, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Baerbock spricht offen über ihren Großvater, der Wehrmachts-Offizier im Einsatz an der Ostfront war. Moskau hat dessen NS-Vergangenheit schon mehrfach thematisiert, um die deutsche Außenministerin zu diskreditieren.
Letzte deutsche Besetzung des UN-Amtes im Kalten Krieg
Das Amt der Präsidentin der UN-Generalversammlung steht nach internen UN-Absprachen in der kommenden Sitzungsperiode der sogenannten Regionalgruppe "Westeuropäer und andere" zu. Deutschland hat mit Blick auf sein starkes Engagement bei den UN schon vor einiger Zeit von der Gruppe das Besetzungsrecht für die kommende Sitzungsperiode erhalten.
Die Mehrheit der bisherigen Präsidenten der Vollversammlung war zuvor Außenminister. Die bis dato letzte deutsche Besetzung reicht in den Kalten Krieg zurück: 1980 war für die damalige Bundesrepublik UN-Botschafter Rüdiger von Wechmar in dem Amt und 1987 für die DDR deren ehemaliger UN-Botschafter Peter Florin.
Baerbock über Ministeramt: "Intensive Jahre mit privatem Preis"
In einem Brief an die Grünen-Bundestagsfraktion und den Grünen-Landesverband Brandenburg, dem sie angehört, hatte Baerbock im März geschrieben, seit 2008 habe sie bei den Grünen politische Verantwortung getragen. "In all dieser Zeit habe ich immer alles gegeben."
Zugleich hätten diese intensiven Jahre auch einen privaten Preis gehabt. "Daher habe ich mich aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben."