Die monatlichen Kosten pro Medikament indes liegen laut Andreas Papa bei 1300 bis 1500 Euro – und werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Problem: In anderen Ländern werden die Mittel zwar bereits eingesetzt – in Deutschland allerdings haben sie noch keine Zulassung.
100 000 Euro kamen binnen 24 Stunden zusammen
Dies war für die Familie denn auch einer der Auslöser, die Spendenaktion zu starten – und das Spendenziel mit 100 000 Euro „eigentlich unrealistisch hoch anzusetzen“, wie Papa sagt. „Wir wollen vorbereitet sein – auf Medikamente, neue Therapien, ... und auch mögliche Behandlungen im Ausland. Weil wir nicht wissen, welche Chancen sich morgen auftun – aber bereit sein wollen, sie zu ergreifen“, beschreibt es Andreas Papa auf der Spendenplattform. Einfach war der Gang an die Öffentlichkeit mit diesem so persönlichen und schmerzhaften Schicksal nicht: „Es fällt uns nicht leicht, um Hilfe zu bitten. Aber wir wissen: Allein schaffen wir es nicht“, bekennt Philians Vater unumwunden. Am Montag hat er daher unter der Überschrift „Philian braucht ein Wunder – und wir brauchen dich“ eine Aktion über GoFundMe gestartet.
„Was wir dann erlebt haben, hat uns weggehauen“, zeigt er sich zwei Tage später überwältigt. Innerhalb von 24 Stunden wurde das Spendenziel erreicht, und sogar übertroffen: Bis Mittwochabend war die Summe auf 143 000 Euro weiter angewachsen. Etwa 3400 Menschen haben dazu beigetragen, mit Spenden zwischen 25 und 5000 Euro, „darunter enge Freunde, aber auch unglaublich viele, die wir gar nicht kennen“. „Wo gibt es denn sowas? So viele tolle, großzügige Menschen. Diese Anteilnahme berührt uns zutiefst. Wir weinen viel im Moment, auch vor Glück.“
Kleiner Bruder erblickt das Licht der Welt
Zu diesem Glück zählt auch Philians kleiner Bruder Amias, der just am Dienstag, inmitten dieser für die Familie emotional ohnehin so aufwühlenden Zeit, das Licht der Welt erblickte – „ein gesunder kleiner Junge voller Leben“. Ein Familienzimmer in der Geburtsklinik, dem Diakonischen Krankenhaus in Freiburg, wird nun für die kommenden Tage zum Zuhause für die nun vierköpfige Familie.
„Wir erleben eine der schwersten Zeiten unseres Lebens – und gleichzeitig so viele Momente voller Liebe“, fasst Papa die aufwühlende Zeit abschließend in Worte – und formuliert nochmals die große Hoffnung, die die Familie derzeit trägt: „Vielleicht wird Philian der Beweis, dass Liebe, Medizin und Hoffnung gemeinsam Berge versetzen können. Wir haben entschieden, den Weg der Hoffnung zu gehen. Weil wir spüren: Philian will leben. Er kämpft. Und weil wir als Familie noch so viel vorhaben.“
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