„Es ist ja nicht so, dass sich die Bauherren nicht im Vertrag und in den Verkaufsgesprächen darüber informieren können“, sagt Christoph Windscheif. „Aber manche tun das eben nicht gründlich.“ Es komme zum Beispiel immer wieder vor, dass Bauherren beim Bauleiter nachfragen, wo denn die Hausanschlüsse für Telefon, Energie und Entwässerung bleiben, obwohl sie sich laut Vertrag selbst darum hätten kümmern müssen.
Zusätzliche Kosten entstehen auch, wenn im Nachhinein Extrawünsche geäußert werden. „Für den Bauherren sind das Kleinigkeiten. Es scheint kein großer Aufwand zu sein, noch schnell eine Wand zu versetzen oder ein paar zusätzliche Steckdosen zu verlegen“, sagt Hirnforscher und Konsumpsychologe Hans-Georg Häusel. Allerdings sei das in industriell vorgefertigten Häusern schwierig und teuer. Es ginge wesentlich günstiger, wenn man gleich am Anfang daran gedacht hätte.
Eine große Verlockung, mehr Geld auszugeben als geplant, ist immer die Bemusterung, also die Auswahl der Materialien für die Innenausstattung. In den Ausstattungszentren der Fertighaushersteller können Kunden nach Lust und Laune ihre Wunschausstattung zusammenstellen. Italienische Fliesen, Marmorplatten in der Küche, die Wasserhähne vom Designer. Nur sind solche Spezialwünsche meist nicht im Vertragsrahmen enthalten. „Hier sollte man sich genau im Vertrag ansehen, was Standard ist und wo zusätzliche Kosten lauern“, rät Peter Burk.