Die katholischen Gemeinden im Kreis Lörrach Auf dem Weg zu einer Großpfarrei

Peter Ade
Sie leiten die Vollversammlung der Gremien der acht Pfarrgemeinderäte (v.l.): Dekanatsreferent Matthias Wößner als lokaler Projektkoordinator, Dekan Gerd Möller, stellvertretende Vorsitzende Sigrid Fuchs, Vorsitzender Michael Oertlin. Foto: Peter Ade

Im katholischen Dekanat Wiesental schreitet die Reform „Kirchenentwicklung 2030“ voran. Die Vollversammlung der acht Kirchengemeinden fasst nun wichtige Beschlüsse auf dem Weg zu einer Großpfarrei.

In der Erzdiözese Freiburg wird es ab 2026 anstelle von 224 Seelsorgeeinheiten 36 Großpfarreien geben. Das Dekanat Wiesental mit rund 56 000 Katholiken ist eine davon. In ihr werden die Seelsorgeeinheiten Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen, Kandern-Istein, Lörrach-Inzlingen, Mittleres Wiesental, Oberes Wiesental, Weil am Rhein und Zell aufgehen. Wer die Großpfarrei hauptamtlich leitet, wird Gegenstand einer Ausschreibung sein.

Mehr Zeit für Seelsorge

Um die Verwaltung werden sich Geschäftsführer kümmern, damit den Priestern mehr Zeit für die Seelsorge bleibt. Auch ist vorgesehen, den Pfarreien größeren Freiraum beim Gestalten des kirchlichen Lebens vor Ort einzuräumen.

Vollversammlung bestimmt

Alle Entscheidungen, die für die neuen Einheiten notwendig sind, bis ihre Gremien gewählt sind, trifft die Vollversammlung. Diese begleitet auch die Umgestaltung zur Großpfarrei. Sie setzt sich aus allen Pfarrgemeinderäten der acht Pfarreien zusammen. Sie und die Stiftungsräte tagten am Samstag in Weil am Rhein.

Wahl des Präsidiums

Ihre Aufgabe war es, die Umsetzung des sogenannten Vorfeldentscheidungsgesetzes der Erzdiözese zu beraten und zu beschließen. Erster Schritt der Pfarrgemeinderäte war die Wahl des Präsidiums. Kraft Amtes – bis zur Ernennung eines Leitenden Pfarrers – gehören ihm Dekan Gerd Möller und Dekanatsreferent Matthias Wößner als lokaler Projektkoordinator an. Vorsitzender ist Michael Oertlin (Grenzach-Wyhlen), seine Stellvertreterin ist Sigrid Fuchs (Weil am Rhein).

Die Vollversammlung beschloss überdies die Einrichtung eines gemeinsamen, beschließenden Ausschusses. Ferner bestimmte sie einen gemeinsamen beschließenden Ausschuss. Die ehrenamtlichen Frauen und Männer werden bis Ende Mai von den Pfarrgemeinderäten gewählt: jeweils drei aus den Kirchengemeinden Rheinfelden und Lörrach-Inzlingen sowie je zwei aus allen anderen Pfarreien. Hinzu kommen vier Kräfte aus der Dekanatskonferenz.

Die Zuständigkeiten

Der beschließende gemeinsame Ausschuss von Pfarrgemeinde- und Stiftungsräten ist zuständig für Entscheidungen zum Beispiel bei der Einrichtung sogenannter pastoraler Zentren und bei der Entwicklung von Projekten und Gottesdienstplänen. Gefragt ist das Gremium auch im Bereich der Verwaltung, etwa bei der Organisation von Pfarrbüros, der Anstellung eines Geschäftsführers, dem Aufbau einer Geschäftsstelle, der Personalzuweisung, der Finanzierung gemeinsamer Aufgaben und bei der Namensgebung der Kirchengemeinde. Kompetenzen gibt es zudem bei der Immobilienverwaltung.

Die Stiftungsräte

Die gemeinsame Tagung der Stiftungsräte aller Kirchengemeinden des Bezirks Wiesental wählte Patricia Brogle (Lörrach) zur stellvertretenden Vorsitzenden. Vorsitzender ist kraft Amtes Dekan Gerd Möller (Weil am Rhein). Erster Beschluss war die Einrichtung eines gemeinsamen beschließenden Ausschusses, bestehend aus zwei Mitgliedern jedes Stiftungsrates der einzelnen Kirchengemeinden. Die ehrenamtlichen Mitglieder und ihre Stellvertreter werden vom Stiftungsrat benannt.

Gegenstand von Diskussionen wird in den kommenden Monaten und Jahren auch die Frage sein, wie die Struktur unter dem Dach der Pfarrei aussehen wird: Bleiben die bisherigen acht Seelsorgeeinheiten als Gemeinden bestehen? Tun sich jetzige Pfarreien zu neuen Gemeinden zusammen oder gehen einzelne einen eigenen Weg?

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