Zudem forderte Jermak Sanktionen gegen Russland, falls der Kremlchef nicht in die Türkei reise. Der Vertraute von Präsident Selenskyj unterstrich außerdem die Wichtigkeit einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. "Ohne diese wird es keine wirklichen (Sicherheits-)Garantien geben", sagte er.
EU-Staaten einigen sich auf neue Russland-Sanktionen
Die Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine scheint außer Reichweite, doch beim Thema Sanktionen haben sich die EU-Staaten bereits auf ein neues Paket verständigt. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie Diplomaten nach einer Abstimmung im Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten berichteten.
Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.
Insgesamt soll nach der Einigung 189 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten werden. Ebenso würden die Betreiber dann auch nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. Von neuen Ausfuhrbeschränkungen werden dem Plan zufolge rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen sein. 75 weitere Personen und Unternehmen sollen gar keine Geschäfte mehr in der EU machen dürfen und müssen auch Vermögenssperrungen befürchten.
Die neuen Sanktionen sollen an diesem Dienstag bei einem EU-Außenministertreffen formell beschlossen werden und dann sofort in Kraft treten. Geplant sind auch noch weitere Strafmaßnahmen gegen Organisationen und Personen wegen der Verbreitung von Falschnachrichten und Menschenrechtsverstößen.
Nato-Außenminister treffen sich in der Türkei
Zusätzliche Brisanz verleiht die Diskussion um eine Putin-Reise in die Türkei die Tatsache, dass am Donnerstag zeitgleich auch die Nato-Außenminister in dem Land tagen - wenn auch rund 500 Kilometer entfernt in Belek an der Mittelmeerküste. Bei dem Treffen geht es vor allem um die Forderung der USA nach einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben in den Partnerländern.
Zur Erinnerung: Moskau hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor allem mit dem Nato-Beitrittswunsch des Nachbarlandes begründet. Dies gefährde die Sicherheitsinteressen Russlands. Wegen des Kriegs sind Russlands Nachbarländer an der Ostsee, Schweden und Finnland, der Militärallianz beigetreten - und die europäischen Nato-Länder haben die Rüstungsausgaben deutlich angehoben.