Unterm Strich erzeugten die Stadtmusiker und ihre Gäste, die Schwarzwaldkapelle Münstertal, andächtige Stille hier und hörbar gute Laune da.
Die Stadtmusik Schönau und die Schwarzwaldkapelle Münstertal begeisterten.
Unterm Strich erzeugten die Stadtmusiker und ihre Gäste, die Schwarzwaldkapelle Münstertal, andächtige Stille hier und hörbar gute Laune da.
Im Verein blicke man auf 185-jähriges Bestehen zurück, ließ Vorsitzender Dennis Ruch in der Begrüßung wissen. Zudem sei es das 50. Osterkonzert, wie ein geschichtsträchtiges Beweisfoto zeigte. Es präsentierte eine zahlenmäßig starke Mannschaft, und gleiches ließ sich von beiden Orchestern sagen. Mit 44 Mitgliedern reisten die Gastmusiker an, die gar einen seltenen Kontrabass in ihren Reihen haben.
Joachim Pfläging gab später zu verstehen, die Partys nach den Osterkonzerten der Münstertäler seien legendär. Aber auch auf musikalischem Gebiet wartete die Kapelle mit Bestleitung auf. Dirigent Christian Steinlein hatte fünf Stücke gewählt, die einen breiten Radius zogen. Los ging’s mit einer Romantischen Ouvertüre, die dem Kontrabassisten gleich Arbeit bescherte. Das Instrument bilde ein schönes Fundament, freute sich Verbandspräsident und Jugendförderer Peter Hässler, der seinen „dienstfreien“ Abend in Schönau verbrachte, um zu schauen und zu hören.
Aufhorchen ließen zwei Sätze des mit Dynamik geladenen „Cajun Folk Songs“ samt Soli und gepfefferten Schlusstons. Es folgte „Symphonic Metamorphosis“, beeindruckende Variationen der Blasmusik, inklusive punktgenauer Einsätze für den „Herrn der Becken“. Jubel spendierte der Saal, ebenso wie für „Cossack Folkdances“, ein facettenreiches Werk.
Nach dem „grandiosen Auftritt“, wie Dirigent Joachim Pfläging wertete, füllte die Schönauer Stadtmusik die Bühne, und auch Pfläging sollte alle Register ziehen. Er startete mit dem vollen sinfonischen Klang der „Festive Overture“, gewidmet einer freundlichen Stadt in Japan nahe des Fudschijama. Den Vaterfreuden des Kollegen Steinlein sei das Wiegenlied gewidmet, so Pfläging. Mit einlullenden Akkorden, getragen von Andreas Wetzel und dem Herzensstürmer namens Flügelhorn, war dem gesamten Publikum eine Verschnaufpause gegönnt.
Dann ging’s mit Gitarrenverstärkung im Orchester in ein altes Pariser Opernhaus. Tragik und Mordlust bestimmten das Geschehen. Das „Phantom der Oper“ gilt als erfolgreichstes Musical und räumte folglich auch in Schönau ab. Mit Passsagen, die man vergessen hatte, und solchen, die man auf Anhieb erkannte, beschenkte das Orchester sein Publikum.
Absolute Geräuschlosigkeit zog mit der dreizehnten Minute ein. Nur der Hauch eines Klangs, produziert von einer Taste des Keyboards, rief tonlose Stille hervor. Umso geräuschvoller brandete der Beifall auf. Darüber durfte sich auch Moritz Seger freuen, der mit Genre-Wechsel und seinem Bariton-Saxophon den „Big Horn Blues“ verabreichte.
Ein Sprung führte nach Las Vegas in die turbulente Welt Sinatras und „eines gesunden Whiskeys“ (Pfläging). Mit „My Way“ endete die swingende Stippvisite.
Mit Schmackes und dem durchweg rhythmischen „Carnaval in Sao Paulo“ sollte das Konzert enden. Derart angeheizt, klatschte der Saal noch zwei beschwingte Zugaben herbei.