Dorfolympiade Wenn ganz Huttingen der Ehrgeiz packt

Ines Bode
Die Teams gingen auf Tuchfühlung, um die schwierigen Aufgaben bei der Dorfolympiade zu bewältigen. Zum Einsatz kamen sogar die Nasen- und die Zungenspitze. Foto: Ines Bode

Von wegen einfach: Neunzehn recht einfache Stationen waren bei der Dorfolympiade zu absolvieren. Je verzwickter es zuging, desto mehr kletterte der Spaßfaktor.

Die Sport- und Jubiläumswoche anlässlich der 750-Jahr-Feier, veranstaltet vom FC Huttingen und der Ortsverwaltung hat am Samstag einen weiteren Höhepunkt erreicht.

Das halbe Dorf war ab dem Morgen auf den Beinen, um auf dem FC-Gelände die erste Dorfolympiade auszutragen. Zur Mittagsstunde lag die Halbzeit noch in weiter Ferne. Eine Station sei bereits gestrichen worden, erklärte Ortsvorsteher Jens Lauber. Zusammen mit Martin Brändlin und Oliver Schirmer hatte er die olympiareifen Aufgaben ausbaldowert.

FC-Heim-Küche sorgt für Stärkung vorweg

Gut gestärkt von der FC-Heim-Küche begaben sich die sechs Teams in Stellung. Die Organisatoren hätten sich gewünscht, dass die Bewohner jeder der insgesamt elf Ortsstraßen eine Mannschaft bilden. Das klappte nicht ganz, allein, weil manche Häuser an zwei Straßen grenzen wie im Falle „Vogelsang“. In seiner Straße müssen Nachbarn arbeiten, meinte Lauber, der somit seine ganze Energie in den Ablauf investieren konnte. Dieser sah gerade die Station „Laß mich runter“ vor.

Sechs Teams gehen mit Straßennamen an den Start

An den Start gingen die sechs Teams: „Am Rebhang“, „Am Sattel“, „Im Dohlenfeld“, „Klotzenstraße“ und „Am mittleren Weg“. „middlere Wäg“, stand auf den eigens erworbenen und beschrifteten T-Shirts in Blau. Für ein leuchtendes Lila hatte sich das Team des „Bürgelnblicks“ entschieden. Zur Frage, ob sich von Huttingen aus tatsächlich ein Blick auf das Schlösschen im Wald erhaschen ließe, bekräftigt Anwohnerin Regina: „Von unserer Straße schon“.

Vermessung von Kopf bis Fuß durch den Ortsvorsteher

Dann hieß es aufpassen. Martin Brändlin erklärt die Regeln. Er vermaß die Huttinger von Kopf bis Fuß mit einer schmalen Stange, damit es größentechnisch klappte. Es galt, die Stange mit den Fingerspitzen zu halten, und sich synchron in Hocke zu bringen. Keine leichte Sache, zumal drum herum gelacht, gejubelt und angespornt wurde. Mittendrin die Jüngsten, die vergnügt quietschen und herumtollen. Als nächste Herausforderung steht „Dachrinne und volles Rohr“ an. Jeder erhielt ein Stück Regenrinne. Von Rinne zu Rinne wurde ein Miniball über den Platz befördert.

Handykameras filmen mit

Am Ziel angekommen, hieß es für einen Teil, Eimer schnappen und Wasser holen. Mit dem Nass wurde eine stehende Röhre gefüllt, an deren Boden sich besagter Ball befand. Je schneller der Wasserstand – und damit der Ball – stieg, umso eher war man fertig. Wenn da nicht die verflixten feinen Löcher in der Röhre gewesen wären, die alles zunichte machten. Aber nur fast. Denn die Huttinger packten ihren Ehrgeiz aus. Feuerwehrfrau Katharina investierte Finger sowie Nasen- und Zungenspitze, um die Ausgänge zu versperren. Die Konkurrenz lachte sich kaputt und zückte die Handykameras. Doch letztlich schaute der Ball aus der Röhre. Unnötig zu erwähnen, dass die Wasser-Retter klatschnass waren.

Bürgermeisterin amüsiert sich beim Eierwurf

Freude zeigte auch Bürgermeisterin Carolin Holzmüller, Bewohnerin der „Chlotzestrooß“, wie ihr Shirt mitteilte. Der Eierweitwurf hatte es ihr angetan, und selbstverständlich seien es rohe Eier gewesen. Es galt zu überlegen, ob man beim Weitwurf den Bruch riskiere oder ob man auf Nummer sicher gehe, resümierte Holzmüller. Ihr Team habe sich ziemlich schnell in Richtung Rührei bewegt.

Es geht um den Spaß und um die Gaudi

Hauptsächlich gehe es natürlich um Spaß und Gaudi, betonte der Ortschef.

Ein kleiner Höhepunkt: Die Mini-Parade des Teams „Am Rebhang“. Foto: Privat

Einen Höhepunkt hatte das Team Rebhang auf die Räder gestellt: Bulldogs rollten zu Beginn der Veranstaltung einer kleinen Parade gleich über den Platz. Besetzt mit älteren Anwohnern in jener Kleidung, wie sie bei der Arbeit in den Reben üblich war. Die Freude über die Idee kannte keine Grenzen. Später saß ein Teil der Reisegesellschaft im Festzelt, um von dort ganz entspannt die erste Dorfolympiade zu verfolgen.

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