Dreiländermuseum Lörrach Ein Museum für alle Menschen

Gabriele Hauger
Die Projektverantwortliche Caroline Buffet (v.l.), die Künstler Peter und Sandra vom Atelier Frida sowie Sparkassen-Vorstand Rainer Liebenow Foto: Gabriele Hauger

Inklusive Projekte des Dreiländermuseums.  „Schätze“ aus der Sammlung als Inspirationsquelle für Kunstwerke.

Lörrach - Das Dreiländermuseum ist ein offenes Haus für alle Menschen. Auf Inklusion wird seit Jahren großer Wert gelegt. Unter Federführung von Museumspädagogin Caroline Buffet entstanden so zahlreiche Angebote und Kooperationen, unter anderem mit der Lebenshilfe oder der Karl-Rolfus-Schule. Über zwei neue Großprojekte wurde am Mittwoch informiert.

Im Bereich Inklusion engagiert sich das Dreiländermuseum seit Jahren vielfach, erläuterte Museumsleiter Markus Moehring. Dazu zählen spezielle Führungen, eine Internet-Seite in leichter Sprache, Sonderausstellungen und -programme, Behindertenparkplatz und barrierefreier Zugang via Lift.

„Schätze“ des Museums

Doch es sei wichtig, immer wieder neue Angebote zu schaffen, um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken. Dazu wird das große Ausstellungsprojekt „Schätze“ ab dem 11. Dezember beitragen, das indes schon seit Monaten in Vorbereitung ist. 50 Schätze aus der Museumssammlung, die im Depot schlummern, wurden vom Museumsteam auch unter sehr persönlichen Kriterien ausgesucht und ausgestellt. Darunter sind 20 Kunstwerke. Von diesen wiederum hat Caroline Buffet zwölf ausgewählt. Diese dienen als Quelle für das seit 2013 existierende erfolgreiche Projekt „Inspiration“.

Was vor acht Jahren mit 17 Teilnehmern aus inklusiven Einrichtungen der Region begann, hat sich dieses Mal auf über 60 Teilnehmer ausgedehnt. Diese erarbeiten in unterschiedlichen Techniken Kunstwerke, die von den Originalen inspiriert sind. „Die Künstler konnten sich alle zwölf Bilder im Vorfeld in Ruhe ansehen und eines aussuchen, das sie besonders ansprach. Von Kunstpädagogen unterstützt, erarbeiteten sie dann ihre Version.“

Ambitionierte Werke

Welch ambitionierte Werke dabei entstehen können, wurde beim gestrigen Pressegespräch gezeigt: Bilder aus dem Atelier Frida wurden parallel zu den Originalen gezeigt. Und dieses inklusive Gegenüber ist auch das Ausstellungskonzept der Schau „Schätze“ ab 11. Dezember im Obergeschoss auf 400 Quadratmetern.

„Über die Kunst werden so Brücken gebaut, bekommen Menschen mit Behinderung neue Themen, neue Inspiration und die Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben“, sagt Sozialpädagogin Katrin Schröder-Meiburg von der Lebenshilfe und lobt dabei die kunstpädagogische Arbeit von Christiane Puppel, die die aktuell drei Künstler des Ateliers Frida begleitet. „Spannende kreative Prozesse“ erlebt auch Christina Kuhn, die die Kunstküche des St. Josefshauses leitet. „Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Schüler.“

Wie sehr die „Schätze“ des Dreiländermuseums die Menschen – künstlerisch – inspirieren, darf mit Spannung erwartet werden.

Inklusionstag

Ein zweites Inklusionsprojekt ist aufgegleist. Am Internationalen Tag für Menschen mit Behinderung, dem 3. Dezember, gibt es im Museum einen Inklusionstag. Motto: „Barrierefrei durch die Dreiländerausstellung“. Geboten werden Führungen wie „Sprache und Dialekt“, Rundgänge in einfacher sowie in Gebärdensprache. Objekte anfassen ist erlaubt, es geht spielerisch zu, vom Kind bis zum Senior sind alle eingeladen. Werkstätten werden angeboten. Christina Kuhn lädt zum Kinder-Workshop „Emma ist blind“, zu „Blind porträtieren“ und „Blind malen mit duftenden Farben“, wobei mit Schlafbrillen Blindheit simuliert wird.

Das Dreiländermuseum schätzt die seit Jahren gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Inklusionspartnern – was auf Gegenseitigkeit beruht. Dankbar ist das Haus zudem für die Förderung durch die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden. Dieser wichtige und verlässliche regionale Partner, so Markus Moehring, unterstützt das Museum alljährlich mit 10 000 Euro sowie mit der Förderung einer Sonderausstellung. „Inklusion ist ein wichtiges Thema, dem wir uns mehr widmen wollen“, sagte Sparkassen-Vorstand Rainer Liebenow

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