Einen Großbrand gab es am frühen Samstagmorgen im Bereich des Seebodenhofs an der Abzweigung der B 3 nach Efringen-Kirchen und Egringen. Die Feuerwehr Efringen-Kirchen wurde um 2.04 Uhr mit dem Alarmstichwort „Wald-/Flächenbrand“ zu Hilfe gerufen.
Mehrere Stunden waren etwa 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Efringen-Kirchen, Weil am Rhein, Lörrach, Egringen und Wintersweiler im Einsatz.
Einen Großbrand gab es am frühen Samstagmorgen im Bereich des Seebodenhofs an der Abzweigung der B 3 nach Efringen-Kirchen und Egringen. Die Feuerwehr Efringen-Kirchen wurde um 2.04 Uhr mit dem Alarmstichwort „Wald-/Flächenbrand“ zu Hilfe gerufen.
Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, wie Gerald Göppert vom Polizeipräsidium Freiburg berichtet. Es hätten in dieser Nacht nicht nur in Efringen-Kirchen Strohballen gebrannt, sondern auch in Hauingen und Haltingen. „Die Vorfälle könnten vermutlich zu einer kleineren Brandserie gehören. Das ist aber noch nicht gesichert“, erklärt der Polizeiführer vom Dienst aus Freiburg.
Zwei junge Männer kamen in der Nacht hupend auf den Seebodenhof gefahren und haben zudem an der Haustüre geklingelt, berichtet Heinz Kaufmann, der den Betrieb vor zwei Jahren an seinen Sohn Jonas übergeben hat. Dieser fuhr mit dem Traktor zu den Strohballen, um noch einige davon zu retten.
Als die Feuerwehr an der Brandstelle eintraf standen die Ballen bereits im Vollbrand, wie Feuerwehrkommandant Philipp Haberstroh berichtet. „Der Brand lag im Außenbereich, weshalb Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Lörrach und Weil am Rhein mit alarmiert wurden“, sagt der Feuerwehrkommandant. Die eingesetzten Löschfahrzeuge aus Efringen-Kirchen, Egringen und Wintersweiler führten nach Haberstrohs Angaben etwa 4000 Liter Löschwasser mit. Die Feuerwehrfahrzeuge aus Lörrach und Weil verfügen jeweils ebenfalls über 4000 Liter Löschwasser. „Pro Minute haben wir etwa 800 Liter Löschwasser gebraucht“, berichtet Haberstroh.
Dies verschaffte den Einsatzkräften rund 15 Minuten Zeit, eine Wasserversorgung aufzubauen. Zum Ortsnetz der Wasserversorgung von Efringen-Kirchen musste eine Versorgung über 300 Meter aufgebaut werden. Zur Wasser-Verbandsleitung zwischen Efringen-Kirchen und Fischingen wurde eine zweite Versorgung über 500 Meter aufgebaut. „Mit der zur Verfügung stehenden Wassermenge sind wir zurechtgekommen“, berichtet Philipp Haberstroh auf Anfrage.
Ein „einfaches“ Ablöschen der Strohballen war nicht möglich. „Mit Hilfe von zwei Greifbaggern der Firmen Herr und Wenk wurden die Strohballen auseinandergezogen.“ Das Stroh habe sehr gut mit Wasser durchtränkt werden müssen, um das Feuer endgültig zu löschen. „Auf andere Löschmittel haben wir aufgrund der sensiblen Lage verzichtet“, erklärt Haberstroh mit Verweis auf den in der Nähe verlaufenden Feuerbach.
Zum Einsatz kamen in der „heißen Phase“ jeweils vier Atemschutzgeräteträger, informiert der Kommandant der Reblandgemeinde. Durch das Ablöschen der Flammen sei auch der Rauch des Feuers abgekühlt. Dadurch sei dieser nicht nach oben abgezogen, sondern habe sich in Bodennähe ausgebreitet. „In der Nacht gab es noch eine Warnung an die Bevölkerung, Fenster und Türen zu schließen“, sagt Haberstroh. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch die Brandgase habe nicht bestanden. „Dafür wurde der Rauch über die Entfernung zu stark mit der normalen Luft durchmischt.“ Da im Sommer aber gerade nachts Fenster und Türen so weit als möglich offen gelassen würden, sei es zu einer Geruchsbelästigung gekommen. Der Einsatz der Feuerwehr sei erst nach rund zwölf Stunden beendet gewesen, berichtet der Kommandant.
Für den Seebodenhof ist der Verlust der 200 Strohballen von großer Bedeutung. Die Vollerwerbslandwirte nutzen diese für ihre 40 Milchkühe. „Jeden Tag verbrauchen wir einen großen Rundballen zum Einstreuen, damit die Kühe sauber und bequem liegen“, sagt Heinz Kaufmann. Den finanziellen Verlust gibt der Gemeinderat mit mehr als 10 000 Euro an. Jeder Rundballen habe einen Wert von etwa 30 Euro, hinzu käme das mit verbrannte Netz, in welches die Ballen eingerollt würden, die 100 Paletten, auf welche die Strohballen gelagert wurden, und die Arbeitszeit. „Wir brauchen das Stroh dringend und müssen sehen, wo wir noch welches kaufen können“, erklärt Kaufmann – Kosten die zusätzlich entstehen. Die Ernte im Markgräflerland sei nahezu abgeschlossen, hier gebe es kein Stroh mehr. Einzig wenn ein Lohnunternehmer noch welches verkaufen würde. „Wir werden voraussichtlich auf der Baar versuchen, welches zu bekommen, dort ist die Ernte später dran“, erläutert der Landwirt.
Strohballen wie diese kommen nach Ansicht von Philipp Haberstroh „nicht einfach so“ zum Brennen. „Die Strohballen wurden schon mehrere Tage gelagert und sind trocken“, erklärt der Kommandant. Eine Selbstentzündung sei eher bei Heu bekannt, welches teilweise noch grün eingelagert würde. Die Gärungsgase könnten in diesen Fällen das Heu durch große Hitze entzünden. „Von einer Selbstentzündung gehe ich nicht aus, aber die genaue Abklärung ist die Aufgabe der Polizei“, sagt Haberstroh.