Efringen-Kirchen 25 Brutpaare werden betreut

Weiler Zeitung
Franz Preiß mit einem Steinkauz Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Naturschutz: Franz Preiß kümmert sich um Steinkäuze in Efringen-Kirchen / Röhren kontrollieren

Die Britsche ist ein kleiner Schwerpunkt der Steinkauzpopulation im Rebland. Und 2017 scheint ein gutes Jahr für Steinkäuze – denn diesmal war es während der Brutzeit nicht zu kalt oder zu nass. Das Nahrungsangebot ist gut, auf den Wiesen und auf Feldrändern sind viele Mäuse unterwegs.

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Erstaunlicherweise aber haben die kleinen Eulen einen unterschiedlichen Entwicklungsstand. Manche sind bereits kurz davor flügge zu werden und können beringt werden, andere Steinkauzbabys sind erst zwei Wochen alt. „Das ist noch zu früh, um sie zu beringen“, sagt Franz Preiß.

Er kontrolliert zusammen mit Annette Windhausen vom Naturschutzbund (Nabu) Steinkauzröhren. 25 Brutpaare betreuen Preiß und der Nabu zwischen Lörrach, dem Kandertal, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen. An einigen ehemaligen Standorten, wie etwa bei Mauchen, Blansingen und Huttingen sowie bei Egringen, gibt es derzeit keine Brutpaare mehr, obwohl die Bedingungen „eigentlich gut sind“, wundert sich Preiß.

Gute Bedingungen heißt: Obstwiesen mit alten Bäumen mit Höhlungen oder Brutröhren, Obstgärten, Entwässerungsgräben mit alten Kopfweiden. Der nur rund 22 Zentimeter große Vogel ist zum Beispiel ein hervorragender Mäusejäger, ernährt sich aber auch von Insekten, Würmern, Käfern, Amphibien und Regenwürmern.

Auf der Britsche gibt es Nachwuchs an zwei Standorten. Zum einen bei Familie Arber, dort sind die Aufzuchtbedingungen für die geschützten Vögel ideal, denn „die Röhre ist hoch am Schopf, es gibt Wiesen und alte Bäume rundherum und Holzstapel, auf denen die Vögel nachts gerne sitzen“, erklärt Preiß. Drei kleine Steinkäuze sitzen in der Röhre am Arberhof, sie sind gut genährt, aber ihre „Augen sind noch nicht richtig gelb“, beobachtet Preiß an dem Steinkauz, den Windhausen aus der Röhre „gefischt“ hat. Preiß entfernt alte Streu aus dem Nest und füllt sie mit frischer Streu auf. „Ist die Unterlage feucht, siedeln sich gerne Parasiten an, Steinkauzjunge sollten es lieber trocken haben“, meint er.

„Depotmaus“ als Futterreserve

Weiter geht es Richtung Reitstall Britschenhof in der Nähe, dort ist eine Röhre seit mehreren Jahren regelmäßig „bewohnt“. Zwei oder drei Steinkauzbabys, die aber noch ganz weiß und damit zu klein zum Beringen sind, und einen Altvogel kann Annette Windhausen im Licht der Taschenlampe erkennen. Dazu liegt eine sogenannte „Depotmaus“ in der Röhre – als Futterreserve für die Jungen.

Rund um Mappach und Gupf brüten vier weitere Steinkauzpaare, berichtet Preiß. Zwei weitere Bruten gibt es bei Hertingen und bei Bamlach – die in Bamlach ist auch neu. Trotz der neuen Bruten im Rebland: Auf deutscher Seite tue sich der Steinkauz immer noch schwer, so Preiß.

In Frankreich sei das anders – dort gibt es nach wie vor mehr Kleingärten um die Dörfer mit Wiesen und alten Bäumen, „das fehlt hier einfach mittlerweile“, informiert er.

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