Efringen-Kirchen 400 Zuhörer erfreuen sich an deutschem Liedgut

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Der Männerchor „Sorgenbrecher“ aus Auggen begeisterte die Besucher des Herbstfests beim Egringer Gesangverein. Foto: sc

Mit einem zünftigen Herbstfest feierte der Gesangverein Egringen sein 180 jähriges Bestehen. Den Auftakt machten am Samstagabend die „Sorgenbrecher aus Auggen“.

Weil am Sonntag Erntedankfest war, empfing die Besucher vor dem Zelt auf dem Festplatz ein wunderschön dekorierter Tisch mit buntem Gemüse und Früchten. Auch im Zelt selbst war bereits alles für den sonntäglichen Gottesdienst vorbereitet. Rund um einen Altar waren Blumen, Obst, Gemüse, eben alles, was zu einem Erntedankfest gehört, dekoriert worden.

Derweil hatten die 30 Sänger des Gesangvereins und ihre Helfer alle Hände voll zu tun, um die vielen Gäste zu bewirten. Unterstützt wurden sie vom Musikverein Egringen und der Egringer Landjugend. Das Konzert war sehr gut besucht, waren doch immerhin etwa 400 Zuhörer gekommen.

Die 44 Sänger der „Sorgenbrecher“ und ihre Dirigentin Birgit Rohne überzeugten mit vierstimmigen Männergesang. „Wir sind eigentlich kein Verein im eigentlichen Sinne“, erklärte Moderator Axel Basler. Vor zwölf Jahren habe sich eine Stammtischrunde, die Spaß am Singen gehabt habe, entschlossen, dem Niedergang der Männergesangvereine die Stirn zu bieten.

Der bekannte Dirigent Helmut Schwitalla konnte gewonnen werden und in kurzer Zeit sei ein veritabler Chor zusammengekommen. Seit sieben Jahren dirigiert Birgit Rohne den Männerchor. Alle 14 Tage findet eine Singstunde im Auggener „Bären“ statt. „Eine Lücke füllen, das deutsche Liedgut pflegen“, das sei die Grundlage für das gemeinsame Singen, sagte Basler. Fünf Auftritte im Jahr werden absolviert.

„Die Sorgenbrecher, das ist eine Spezialität“, sagte der Vorsitzende des Gesangvereins Egringen, Holger Propfe, der die Gäste begrüßte. Den deutschen Männergesang kultivieren und erhalten, das gelinge den Sorgenbrechern bestens.

Aufmerksam und konzentriert genossen die Zuhörer die vielseitigen Liedvorträge. „Z’ Mülle uf de Post“, das erste Lied nach dem Gedicht von Johann Peter Hebel wurde bereits Strophe für Strophe von den Besuchern mitgesungen. Dann ging es musikalisch in „den tiefen Keller“ zu einem Weinfass und einem schönen Mädchen. Aber auch alemannisch mit „Hätt i gschiider Schittli g’schpalte“ oder „Über den Wolken“ von Reinhard May brachten die Sänger zu Gehör.

Die kräftigen, vielstimmigen Männerstimmen vermittelten die Freude am gemeinsamen Singen. Mal begleitet von einer Gitarre, dann wieder auf dem Klavier, wendete sich der Chor dem Thema Liebe zu. „Rot sind die Rosen“ oder „Die Rose“ gehörten ebenso dazu wie „Am Brunnen vor dem Tore“. Mal war der Vortrag sanft, zart, dann wieder kraftvoll und mitreißend. Hubert von Goisern, wer kennt nicht seine Lieder? Hier wurde bei „I will hoam nach Fürstenfeld“ vom textsicheren Publikum kräftig mitgeklatscht und mitgesungen. Lieder wie „S‘ Sternli vom Stern“ waren von Birgit Rhone extra für den Gesang eines Männerchors umgeschrieben worden. „Droben im Oberland“, „Aber Dich, gibt’s nur einmal für mich“ oder der „Bajazzo“, auch bei diesen Liedern wurde begeistert mitgesungen. Der Auftritt kam beim Publikum so gut an, dass gleich zwei Zugaben gewährt werden mussten.

Zwei Stunden lang unterhielten die „Sorgenbrecher“ auf das Beste. Die Liebhaber des Männerchorgesangs kamen absolut auf ihre Kosten.

„Ich bin selbst Chorsänger im Reblandchor und im Männerchor Binzen“, sagte Frieder Rösch aus Egringen. Mehr als 50 Jahre lang habe er im Gesangverein Mappach mitgesungen. Gekommen ist er an diesem Abend, um die „Sorgenbrecher“ zu hören. Ihm habe ganz besonders gefallen, dass deutsches Liedgut vorgetragen wurde.

Auch Hans Grässlin aus Fischingen war wegen des Chores gekommen. „Tolle Vorträge“, zwei Stunden lang den Alltag hinter sich lassen, insgesamt zeichne sich dieser Abend durch ein hervorragendes Konzert aus. Die „Sorgenbrecher“ seien ein besonders guter Chor, sagte Grässlin.

Anstrengend sei der Auftritt gewesen, stellt der Sänger Volker Muser fest. Dennoch „uns geht es sehr gut, wir sind zufrieden“. Ganz besonders sei er von dem „aufmerksamen Publikum“ beeindruckt.

Auch am Sonntag konnte sich der Gesangverein Egringen über regen Besuch am Herbst- und Jubiläumsfest freuen. Die herbstlichen Leckereien seien alle selbstgekocht. Ob Kesselfleisch oder Schweineprägel, Martin Frey vom Musikverein Egringen ist von Beruf Koch und hat mit seinem Können zum Gelingen des zweitägigen Fests maßgeblich beigetragen, freute sich Holger Propfe. Dass an einem Herbstfest der Neue und alte Wein nicht fehlen darf, sei selbstredend.

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