Efringen-Kirchen Alte Traktoren ein Blickfang

Weiler Zeitung

Großandrang: 300 Oldtimer gestern in Welmlingen beim Bulldogtreffen / Rund um die Milchwirtschaft

Um Milchwirtschaft und um alte landwirtschaftliche Geräte mit Schwerpunkt alte Traktoren drehte es sich gestern in Welmingen bei den Bulldogfreunden. Diese hatten zum elften Mal zum im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstalteten „Bulldogtreffen“ eingeladen. Der Besucherzuspruch war enorm.

Von Ralph Lacher

Welmlingen. Dem Motto „Rund um d’Milch“ entsprechend wurden im alten Welmlinger Dorfkern nicht nur viele Traktoren historischen Zuschnitts, sondern auch größere und vor allem kleinere Geräte gezeigt, die die Milchbauern einst (be)nutzten. Die Milchwirtschaft, so erzählte Bulldogfreunde-Vorsitzender Andreas Weiß, sei zwar seit vielen Jahren im Markgräflerland eher eine landwirtschaftliche Randerscheinung. „Die Bauern in unserem fruchtbaren Landstrich setzen weniger auf tierische Produkte als vielmehr auf pflanzliche: Obst, Gemüse, Wein, dazu Ackerbau in großem Stil, prägen die Landwirtschaft und auch die Kulturlandschaft“, sagte Weiß. „Weidende Milchkühe sieht man weniger. Klar, denn in der Reblandgemeinde gibt es nur noch zwei Milchviehhaltung betreibende Bauern – in Efringen-Kirchen und Huttingen“, war vom Festchef zu erfahren.

Entsprechend dieser Entwicklung war auch das Welmlinger Bulldogtreffen gestaltet. Die vielen Besucher konnten beim Handmelken am Kunststoff-Euter - erfahren, wie man vor dem Einzug moderner Technik in den Kuhställen von Hand die Milch erzeugte. Das nimmt längst die Maschine dem Bauern ab; Melkmaschinen verschiedener Generationen bis hin zur Computer-gesteuerten Melktechnik-Anlage waren ausgestellt.

Gezeigt wurden auch die verschiedenen Weiterverarbeitungsmethoden, etwa die Trennung der bis zu vier Prozent Fett enthaltenden Kuhmilch in Magermilch und in Sahne. Dabei war zu erfahren, dass der Magermilch anschließend wieder Sahne, also Fett, zugesetzt wird und man auf diese Weise den gewünschten Milchfettgehalt erhält. „Angge mache“ war vor Jahrzehnten eine Tätigkeit, die in unterschiedlichem Umfang den Bäuerinnen oblag. Eine recht neue Form der Milchverarbeitung und -vermarktung, mit der sich die Familie Kaufmann vom Seebodenhof in Efringen-Kirchen seit Jahren einen guten Namen macht, war Thema in Welmlingen. Die Kaufmanns hatten einige ihrer Milchkühe mit dabei – und ihr Bauernhofeis vom Seebodenhof auch. Die Schwarzwaldmilch Freiburg, die die Milch aus dem Markgräflerland bezieht und daraus verschiedene Milchprodukte herstellt, informierte an einem Stand über ihre Produktion und das Marketing dazu.

Neben dem Thema „Milch“ war der Rest des Bulldogtreffens wie gewohnt eine Parade landwirtschaftlicher Fahrzeuge historischen Zuschnitts. Sternfahrtartig waren viele Traktor-Oldtimer-Freunde nach Welmlingen gekommen. Angemeldet waren 250 Fahrzeuge, rund 50 kamen zusätzlich ohne Anmeldung. An den Traktoren, teilweise schmuck herausgeputzt, alle bestens in Schuss, flanierten die Besucher vorbei. Und sie verweilten gerne an den diversen „Schänken“, die die Bulldogfreunde mit Unterstützung der anderen Welmlinger Vereine und der Ortsverwaltung in regelmäßigen Abständen ins weitläufige Gelände eingefügt hatten. Dort gab es dem Thema entsprechend Schmackhaftes aus Milch, Shakes, Eis, Pudding oder Raclette.

Die beliebten Herbstspezialitäten wie „Chesselifleisch mit Suurchrud un’ Grumbiire-Schdog“ oder „Schwieneprägel mit Nudle“ sowie Buurewürst mit Buurebrot. Gebacken hatten die Welmlingerinnen natürlich auch, und für Kinder gab es neben dem Anschauungsunterricht zu Kühen, Milch und Landwirtschaft einen Streichelzoo und einen Tretbulldog-Parcours.

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