Efringen-Kirchen Am Alltag teilhaben lassen

Weiler Zeitung
Leitungswechsel: Nicole Brutschin (links) ist für das St. Josefshaus jetzt ausschließlich in Zell tätig, das Seniorenzentrum in Efringen-Kirchen leitet seit dem Jahresanfang Martina Bivort. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Seniorenzentrum: Martina Bivort ist neue Leiterin / Pläne

Efringen-Kirchen (mao). Das Seniorenzentrum Efringen-Kirchen hat eine neue Heimleitung. Seit rund 100 Tagen leitet Martina Bivort die Einrichtung. Die bisherige Leiterin Nicole Brutschin ist nun mit ihrem gesamten Beschäftigungsumfang in Zell tätig, bleibt dem Träger, dem St. Josefshaus mit Sitz in Rheinfelden-Herten und seinen rund 1600 Beschäftigten, aber erhalten.

Einmal wurde die neue Heimleiterin Martina Bivort schon ins kalte Wasser geworfen. Als die Guggenmusiker beim Hemdglunkiumzug die Entmachtung des Bürgermeisters vor dem Seniorenheim feierten, musste die gebürtige Stuttgarterin sich erstmals in ein weißes Nachthemd, Zipfelmütze und Ringelsocken werfen. Ein Ereignis, das erst seit wenigen Jahren vor dem Seniorenheim stattfindet und der bisherigen Heimleiterin Brutschin als bekennende Fasnächtlerin aus der Narrenhochburg Zell im Wiesental stets besonders am Herzen lag. Und auch Bivort genoss das wilde Treiben der „Ziefägge“, sie will an dem Anlass festhalten.

So einiges wird sich aber auch verändern. Beim Pressegespräch wurde deutlich, dass sowohl Bewohner als auch die Familienangehörigen und die Beschäftigten noch mehr in den Mittelpunkt der Konzeption gerückt werden sollen. Dabei übernehme sie ein durchaus gut bestelltes Haus, wurde von Nicole Brutschin intensiv eingearbeitet, betonte sie. Und doch arbeitet das Josefshaus an einer leicht veränderten, neuen Konzeption. Von „Sozialräumen“ spricht die Einrichtung nun neu und meint, dass die Konzeption unter regionalen Gesichtspunkten ausgerichtet werden soll: mal eine Begleitung auf den Wochenmarkt, ins Café oder zum Friseur, womöglich auch als privat zu bezahlende Zusatzleistung. „Es müssen nicht immer Bastelnachmittage sein“, vielmehr soll den Bewohnern möglichst lange ein normales Leben ermöglicht werden, das eben außerhalb des Heimes stattfinde. Auch bei der so genannten Sterbebegleitung will die Einrichtung neue Wege gehen, ab April konnte eine ausgebildete Palliativfachkraft gewonnen werden, die den Menschen zum Lebensende noch eine möglichst hohe Lebensqualität bieten soll. Und ein „therapeutisches Mittagessen“ wird es neu auch geben. Intensivere Betreuung, gerade für Demenzpatienten, und verlängerte Essenszeiten für diesen Personenkreis kann sich Bivort vorstellen.

Keinen Änderungsbedarf sieht die neue Heimleiterin beim Engagement von Ehrenamtlichen. Hier sei das Heim schon jetzt „super gut aufgestellt“, dank der hervorragenden Arbeit ihrer Vorgängerin.

Die viel diskutierten Personalprobleme im Pflegebereich bestehen in Efringen-Kirchen übrigens nicht. Man müsse heutzutage allerdings einen viel größeren Aufwand betreiben, um Fachpersonal zu finden und ans Haus zu binden, erklärte Öffentlichkeitsreferent Andreas Gräff. Der katholische Träger setzt dabei auf drei Säulen. So fördere man die eigene Ausbildung junger Nachwuchskräfte. Drei Fachkräfte steckten zudem derzeit im vom Arbeitsamt geförderten „WegeBau-Programm“, das älteren, wenig qualifizierten Arbeitnehmern eine Umschulung ermöglicht. Darüber hinaus warb das St. Josefshaus in Mazedonien um Fachkräfte, bildet sie fachlich weiter und bezahlt ihnen Deutschkurse. So kommen in diesem Jahr sieben neue Fachkräfte ins Seniorenzentrum nach Efringen-Kirchen.

Wobei Martina Bivort in ihren ersten 100 Tagen festgestellt habe, dass die Beschäftigten in der Pflegeeinrichtung „hoch motiviert und auch zufrieden mit den Arbeitsbedingungen“ seien. Dies sei für sie noch ein weiterer wichtiger Punkt, um Wechsel beim Personal möglichst gering zu halten.

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